Postkarte aus Gstaad

Gstaad

Glanzvolles Grand Bellevue und glückseelige Gstaader Momente

Verspielte Muster und Farben, ein immer präsenter Hoteldirektor und ein skurriles Stoffdromedar: Im Bellevue lebt die glanzvolle Zeit der Grandhotels weiter – zeitgemäss und mit einem Augenzwinkern. Ein guter Grund für ein Geniesserwochenende in Gstaad.

Gstaad ist der diskrete Superstar unter den Schweizer Bergdestinationen. Und das Grand Bellevue unser ganz persönliche Hotelfavorit für den Aufenthalt in dem strahlenden Ort. Aber der Reihe nach. 

Seit jeher zieht das Dorf im Berner Oberland Schauspieler, Sänger, Wirtschaftsbosse, Musiker und allerlei schillerende Persönlichkeiten aus der ganzen Welt an.

Panorama Gstaad
Blick auf das winterliche Gstaad.

Von Elton John bis Yehudi Menuhin

Der verstorbene Stargeiger Yehudi Menuhin hat sich dermassen in den Ort verliebt, dass er sein Zuhause daraus gemacht hat. Der französische Rock’n-Roller Jonny Halliday lebte ebenfalls hier bis zu seinem Tod 2017. Die immer junge Madonna zieht es jeden Winter in ihr Gstaader Ferienhaus. Und dem Sänger Elton John sind wir sogar persönlich in einem Hotel begegnet. 

So international die Gäste und Bewohner des kleinen Dorfes sind, so vergleichsweise bodenständig lebt es sich hier – allerdings auf sehr hohem Niveau. Wird in St. Moritz gerne gezeigt, was man hat, zieht man es im beschaulichen Gstaad spürbar diskreter vor. 

Postkarte von Gstaad nach Mexiko

Gstaad
Hotelbar im Grand Bellevue Gstaad (links) und Gstaader Panorma (recht).
Zannie und Carrie schreiben ihrer gemeinsamen Freundin Jenny in Mexiko.

Eine wahre Geschichte: Das Leben hat für uns alle eigene Wege vorgesehen. Für Jenny ging es nach Mexiko, für Zannie nach Gstaad und für Carrie nach Zürich. Vor 15 Jahren haben sich die drei Freundinnen in Singapur kennen gelernt. 

Jetzt sind Zannie und Carrie in Gstaad wieder auf einander getroffen. Und haben über die guten alten Zeiten gesprochen. Nur Jenny fehlte. 

Postkarte aus Gstaad
Postkarte an Jenny: Nichts ist so persönlich und emotional wie eine handgeschriebene Postkarte.

Wie können die zwei Jenny aber trotzdem in ihre Runde holen? «Eine Postkarte nach Mexiko! Dann weiss sie, dass wir an sie denken», sagten die beiden zueinander und fingen an zu schreiben.

Postkarten haben eine ganz besondere Aura. Wer eine in seinem Briefkasten findet, der freut sich doppelt: Sie beweist nämlich, dass der Schreiber ganz viel Wert auf eine stilvolle Nachricht legt und sich die Mühe macht, dem Empfänger eine besondere Freude zu bereiten – und dafür auch etwas Aufwand auf sich nimmt. Das schafft weder SMS noch E-Mail. 

Postkarte aus Gstaad
Auf nach Mexiko. Wie lange es wohl dauert?

Traditionelle Chalets und Zweisprachigkeit

Aber was wäre der Ort im Berner Oberland, hätte er nur einen Schwall prominenter Namen zu bieten. Den Gstaader Reiz macht in erster Linie die wunderbare Landschaft, eine Mischung aus Weiden, Hügeln und Bergen aus.

Die gut erhaltenen Bausubstanz der traditionellen Chalets sorgt für den nötigen Charme des Ortes und seiner Umgebung und die allgegenwärtige Mischung aus Deutsch und Französisch in dem Dorf wirkt faszinierend exotisch (Gstaad liegt keine 10 Kilometer von der Sprachgrenze entfernt).

Alpine Glückseeligkeit

Kutschenfahrt durch Gstaad
Eiskalt aber schön: Kutschenfahrt durch das winterliche Gstaad.

Schlussendlich hat aber auch die Gastronomie ihren Anteil an der Gstaader Verlockung – und natürlich die Luxushotels. 

Im Paket sorgen sie für aufregende Genussmomente, völlige Entspannung und das Gefühl, in alpiner Glückseeligkeit zu leben.

Le Grand Bellevue – Luxus mit einem Augenzwinkern

Le Grand Bellevue Gstaad

Das charaktervolle Hotel Le Grand Bellevue am Ortseingang war unsere erste Wahl – und es sollte uns nicht enttäuschen. Tatsächlich: Das Hotel brauchte nur wenige Minuten, um sich in unserem persönlichen Hotelranking einen Favoritenplatz zu ergattern. 

Angefangen hat unsere Liebesbeziehung mit dem Grand Bellevue mit einer lächelnden Begrüssung eines freundlichen Herrn bei der Hotelvorfahrt. Und mit seinem gerade noch aufgefangenen Stürcheln über den dicken Teppichvorleger in der Lobby, als er kurze Zeit später zum nächsten Gästen hastete.

Über Hotelbesitzer und Stoffdromedar

Wie sich danach herausstellte: Der charmante junge Herr war niemand geringeres als Daniel Koetser, der Hotelbesitzer. Der agiert nämlich nicht verborgen aus dem Hintergrund, sondern ist das Gesicht des Hotels und packt gerne auch selber an.

Ist der Eigentümer dermassen präsent wie er es hier im Bellevue ist, dann hat man es mit einem ganz besonderen Hotel zu tun. Anonymität? Keine Spur. Unaufmerksamkeit des Personals? Sicher nicht. Leidenschaftslosigkeit? Keine Chance. 

Aber nicht nur deswegen unterscheidet sich das Bellevue von anderen Hotels. Im Bellevue scheint man nicht alles ganz so ernst zu nehmen – und eher mit einem Augenzwinkern auf die Dinge zu schauen. Da ist beispielsweise das grosse, skurril wirkende Stoffdromedar, welches in der Lobby steht und den ankommenden Hotelgast mit grossen Augen anstarrt. Und was macht eigentlich der Gymnastik-Springbock im Salon?

Grand Hotel fast wie im Film

Bei dem 1912 erbauten und 2012 renovierten Bellevue kommt uns entfernt  das Hotel aus dem Film «The Grand Budapest Hotel» in den Sinn. Wie in dem von Wes Anderson plakativ dargestellten altehrwürdigen Grand Hotel gibt es auch hier auffällige Farbakzente, extravagante Wandtapeten und das eine und andere Detail, das dem Hotel einen sympathisch verspielten Akzent verleiht. 

Mit gerade mal 48 Zimmern und neun Suiten ist das Grand Bellevue Gstaad viel familiärer als man es aus der Ferne erwarten würde.  

Salon im Grand Bellevue Gstaad
Salon im Grand Bellevue Gstaad.
Afternoon Tea Grand Bellevue Gstaad
Library und Cheminée für gemütliche Momente (links). Afternoon Tea vor dem Kaminfeuer (rechts).
Panorama Suite Grand Bellevue Gstaad
Luxuriöse Panorama Suite im Grand Bellevue Gstaad.
Outdoor Pool im Grand Bellevue Gstaad.
Outdoor Pool im Grand Bellevue Gstaad.
Spa im Grand Bellevue Gstaad
Entspannende Ruheschaukeln im Spa.
Hotelbar Grand Bellevue Gstaad
Hotelbar im Grand Bellevue Gstaad (links) und Gstaader Panorma (recht).

Restaurant Leonard’s

Das Restaurant im Bellevue heisst Leonard’s. Es war bei unserem Besuch zu Beginn der Wintersaison jeden Abend ausgebucht. Die Atmosphäre ist erfrischend lebhaft und hat nichts von der üblichen, gedämpften Fine-Dining-Stimmung, wie man sie oft antrifft. Das hat auch damit zu tun, dass die Hotelbar in das Restaurant integriert ist und dadurch ein lockerer Gesamteindruck entsteht.

Leonard’s ist aber natürlich viel mehr als einfach nur ein angenehmer Ort. Das Restaurant ist vor allem das Reich einer der renommiertesten Köche der Schweiz: Marcus G. Lindner. 

Restaurant Leonard's im Grand Bellevue Gstaad
Das Reich von Koch-Altmeister Marcus G. Lindner: Restaurant Leonard’s.

Executive Chef Marcus G. Lindner

Der gebürtige Österreicher hat sich 2012 in seinem Restaurant Mesa in Zürich 18 GaultMillau Punkte und zwei Michelin Sterne erkocht. Damit galt er lange als bester Koch Zürichs. Auf sich Aufmerksam gemacht hat er mit Produkten, die man lange für nicht Fine-Dining-Fähig hielt. So war er einer der ersten, die den verschmähten Schweinebauch in der Hochgastronomie salonfähig gemacht hat. Und als wäre das nicht genug, hat er ihn dann auch gleich noch mit Meeresfrüchten kombiniert.

Marcus G. Lindner im Gespräch mit Harry.

Heute beglückt Lindner zusammen mit seiner Brigade die Gäste im Leonard’s. Dies selbstverständlich auf höchstem Niveau, allerdings geerdet und unaufgeregt. So wie es wahrscheinlich nur ein arrivierter Küchenchef schafft, der in seiner Karriere schon fast alles ausprobiert hat und der Welt nichts mehr beweisen muss. 

Im Leonard’s hat der Gast die Wahl zwischen einem anspruchsvollen, sechsgängigen Fine Dining Tasting Menu und einer Karte mit modernisierten Klassikern aus der französischen Küche. Wir haben uns natürlich für das Tasting Menu entschieden um in den vollen Genuss Lindners hoher Kochkünsten zu kommen. 

Tasting Menu im Leonards Grand Bellevue Gstaad
Negroni (links) und geschmacklich verspieltes Thunfisch Amouse Bouche.
Marcus G. Lindner Fine Dining im Leonards
Amouse Bouche mit Saibling, Saibling-Kaviar und Dashi (links) und Kalbs-Triologie mit Trüffel und frittiertem Topinambur.
Dinner bei Marcus G. Lindner
Jakobsmuschel auf Randenwürfel und Erdbeeren mit Dill und Amaranth-Crackers.

5 Tipps für Gstaad

Unabhängig davon, ob man nur ein Wochenende in Gstaad verbringt oder eine ganze Woche: Mit diesen Tipps kann man sich den Aufenthalt zusätzlich versüssen.

#1 Restaurant Chesery

Restaurant Chesery in Gstaad
Restaurant-Institution Chesery in einem der schönsten Gstaader Chalets.
Caviar tasting im Restaurant Chesery in Gstaad
Kaviar-Tasting vor dem Restaurant Chesery (links) und ein Kaviar-Ei als Vorspeise (rechts).
Restaurant Chesery Gstaad
Lamm mit überraschend elegantem Chimichurri und schwarzen Pfifferlingen.
Restaurant Chesery in Gstaad
Zum Abschluss ein Brie mit Früchtebrot und schwarzem Trüffel.

Die Chesery ist eine Gstaader Institution! Das Restaurant befindet sich in einem der schönsten und eindrucksvollsten Chalets des Ortes.

Das modernisierte Innere kann mit dem äusseren Charme des Hauses hingegen nicht ganz mithalten – was dem positiven Gesamteindruck allerdings keinen Abbruch tut.

Der Herr über das kulinarische Chalet heisst Robert Speth. Der hat im Jahr 2003 die Tester des Restaurantführers GaultMillau mit seinen Kreationen dermassen beeindruckt, dass sie ihn kurzerhand zum Schweizer Koch des Jahres gewählt haben. 

Bekannt ist Spaeth heute für seine regional angehauchte Küche, die gleichzeitig anspruchsvoll und bodenständig ist.

Adresse: Alte Lauenenstrasse 6, Gstaad, Tel +41 33 744 24 51, chesery.ch

#2 Café Charly’s

Charlys Gstaad
Sehen und gesehen werden: Charly’s an der Gstaader Promenade.

Sehen und gesehen werden! Das Charly’s ist Café und Konditorei in einem und der perfekte Ort für People Watching. Es liegt direkt an der noblen Promenade und ist einer der gesellschaftlichen Anziehungspunkte des Ortes.

Hier sitzt im Winter Pelzmantel neben Pelzmantel und mit ein bisschen Glück sieht man Madonna, Elton John oder Salma Hayek  vorbei schlendern.

Adresse: Promenade 76, Gstaad, Tel. +41 33 744 15 44, charlys-gstaad.ch

#3 Restaurant Müli

Kulinarisch hat Gstaad natürlich viel mehr zu bieten als nur die bekannten Sternen-Küchen und GaultMillau-Lokale.

Das Restaurant Müli im Hotel Gstaaderhof ist eines dieser Lokale, die weder Michelin noch GaultMillau bisher entdeckt haben.

Dort kocht mit Elvedin Odobasic ein echtes Talent. Er holt das Beste aus seinen hochwertigen Produkten raus (wenn immer möglich regional und bio), zeigt sich kreativ und lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er mit Begeisterung für seinen Beruf hinter dem Herd steht.

Adresse: Lauenenstrasse 19, Gstaad, Tel. +41 33 748 63 63, gstaaderhof.ch

#4 Maddox Gallery – Banksy in Gstaad

Die angesagte Kunstgalerie aus London Mayfair macht in der Wintersaison 2018/2019 in Gstaad mit einer Popup-Galerie Halt. 

Wer sich für Kunst interessiert und in Gstaad ist, der darf sich einen Besuch in der Maddox Gallery nicht entgehen lassen. Hier gibt es Werke von Banksy (der gerade mit einer Schredder-Aktion auf sich Aufmerksam gemacht hat), Dan Baldwin, MarkEvans, TheConnorBrothers, Harland Miller, Marc Quinn, Tracey Emin, Damien Hirst, David Yarrow, Russell Young und Grayson Perry zu bewundern.

Aber auch für alle anderen lohnt es sich, einfach mal kurz reinzuschauen. Die Galerie mit den ultramodernen Werken befindet sich nämlich sehr kontrastreich in einem wunderschönen Gstaader Chalet an der Promenade.

Achtung: Nur bis 28. Februar 2019

Adresse: Promenade 7, Gstaad, Tel. +41 33 748 36 62, maddoxgallery.com

#5 Geheimtipp: Brunch im Grand Bellevue

Morgensonne im Frühstücksraum des Grand Bellevue (links) und einer der besten French Toasts (rechts).
Brunch im Grand Bellevue Gstaad

Ein solches Angebot muss man lange suchen! Und würden wir in der Gegend wohnen, wir wären hier wahrscheinlich Stammgäste.

Der Brunch im Le Grand Bellevue Gstaad ist ein echter Geheimtipp: Für 35 Franken bietet das Luxushotel externen Gästen ein konkurrenzlos günstiges und qualitativ hochstehendes Angebot. 

Inbegriffen in dem Preis sind Frühstücksgerichte von der Karte, das Buffet und die Getränke.

Adresse: Untergstaadstrasse 17, Gstaad, Tel. +41 33 748 00 00, bellevue-gstaad.ch

Grand Bellevue Packages

Im Grand Bellevue Gstaad lohnt es sich, eine Blick in die Package-Angebote zu werfen. Die sind besonders attraktiv, wie wir finden.

Das «Ski Weekend in Style» beinhaltet beispielsweise zwei Übernachtungen mit Frühstück, ein Dreigang-Dinner-Menü im Leonard’s, ein Dreigang-Dinner-Menü in der Chesery, zwei Tagesskipässe, einen Afternoon-Tea im Hotel, eine Pferdekutschenfahrt und Spa-Zutritt. Preis: 1’200 Franken pro Person. 

Hier geht’s zu weiteren Packages.

Adresse

Le Grand Bellevue Gstaad, Untergstaadstrasse 17, 3780 Gstaad, Tel. +41 
33 748 00 00 bellevue-gstaad.ch


Dieser Blogpost entstand in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post post.ch/schreiben und mit Unterstützung des Grand Bellevue Gstaad.


Weitere Lieblings-Hotels auf Harrys Ding


Arosa: Hotel Valsana
Ascona: Giardino und Giardino Minusio
Bürgenstock: Bürgenstock Resort & Hotels
Genf: Ritz-Carlton Hotel de la Paix
Gstaad: Le Grand Bellevue Gstaad, The Alpina Gstaad
Lugano: Villa Principe Leopoldo
St. Moritz: Kempinski Grand Hôtel des Bains, Suvretta House, Carlton Hotel
Vitznau: Park Hotel Vitznau
Zürich: The Dolder Grand, Signau House & Garden
Zermatt: Beausite Zermatt

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