Marrakesch kulinarisch: Unsere Lieblingsadressen

Wer die Seele einer Stadt oder eines Landes wirklich kennen lernen will, der stürzt sich bevorzugt in die Esskultur der entsprechenden Region und lässt die typischen Geschmäcker und Düfte auf sich wirken. Was man in Marrakesch isst und trinkt, welche Gewürze in den Gerichten verwendet werden und welche Adressen man unter keinen Umständen auslassen sollte: Hier kommen unsere Restaurant-Tipps für den nächsten Marrakesch-Besuch(hier geht’s zum Hauptartikel).

Kümmel, Safran, Pfefferminz, Couscous und Lamm und Fisch – das sind die unangefochtenen Helden des kulinarischen Marokkos, und die gibt es in allen erdenklichen Kombinationen. Die typisch marokkanische Küche ist eine Symbiose andalusischer, afrikanischer, französischer, spanischer und osmanischer Einflüsse – und damit auch ein Abbild der Geschichte des Landes. Fremde Mächte haben die Geschichte des Magrheb-Landes während Jahrhunderten bestimmt und unter anderem auch ihre Essgewohnheiten mitgebracht. Aber auch die Berber, die grösste Volksgruppe Marokkos, haben zu der vielfältigen kulinarischen Tradition des Landes beigetragen, indem sie von ihren Wanderungen durch Nord- und Westafrika fremde Esskultur mit nach Hause brachten. Entstanden ist ein Potpurri diverser und vielfältiger Speisen aus Nah und Fern.

Dennoch: Viele Marrakeschreisende machen sich falsche Vorstellungen von der marokkanischen Küche. Denn wer sich bei den Reisevorbereitungen in die orientalische Kulturstadt bereits auf Gerichte wie Baba Ganoush, Hummus, Falafel, Halumni oder Köfte auf dem Teller freut, der hat sich in der Region geirrt – und zwar gründlich. Marokko ist das Land von Tajine, einem deftigen Schmorgericht, Pastilla, einem oftmals mit Taubenfleisch gefülltem Blätterteig, Harrira-Suppe, gebratenem Hammel und Couscous. Die kleinen Mezze-Schälchen hingegen gehören in den Libanon. Und der liegt rund 6’000 Kilometer entfernt in Vorderasien.

Damit die Suche nach einem Restaurant oder Café vor Ort nicht zu einer nervenaufreibenden Geduldsprobe wird, lohnt sich ein bisschen Vorarbeit zu investieren. Um euch den Aufwand so gut wie möglich abzunehmen, haben wir für euch eine Liste mit unseren sieben Favoriten in Marrakesch zusammengestellt.

Unsere 9 Restaurant-Tipps für Marrakesch

Atay Café

Das Atay serviert wunderbaren vegetarischen Couscous. Das Lokal ist einfach und unprätentiös und lädt dazu ein, einen ruhigen Moment zu geniessen. Gegessen haben wir auf der Dachterrasse, mit Blick auf das turmähnliche Minarett und die Medina.

Hinweis: Kein Alkohol erhältlich

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NOMAD

Das angesagte Restaurant in unmittelbarer Nähe zum Place des Epices (Rahba Lakdima) ist für seine modernen marokkanischen Küche bekannt. Trotzdem scheut man sich nicht, auch internationale Speisen auf die Karte zu nehmen. Mit einer extra Portion Kümmel, Safran oder Harissa stimmt es dann wieder. Das Lokal erstreckt sich über mehrere Etagen und trumpft mit einer wunderbaren Dachterrasse auf.

Hinweis: Kein Alkohol erhältlich

Website NOMAD

El Fenn

Das El Fenn ist ein luxuriöses Riad in der Medina und eine Oase der Ruhe im völlig reizüberfluteten Marrakeschs. Das Riad, früher ein typisch marokkanisches Mehrfamilienwohnhaus, versteckt sich in einer kleinen Gasse unweit verschiedener Souqs. Das Restaurant befindet sich auf dem Dach des Gebäudes und verfügt sogar über einen kleinen Garten. Der Blick auf die Medina ist atemberaubend. Auf den Tisch kommen marokkanische Spezialitäten wie Tajine.

Hinweis: Alkohol erhältlich

Website El Fenn

Terrasse des Epices

Cherifia ist eines der geschäftigsten Souqs der Stadt. Der Kontrast zwischen dem Souq unten und der Terrasse des Epices oben könnte nicht grösser sein. Auf der Dachterrasse der in trendigem schwarz gehaltenen Terrasse des Epices herrscht angenehme Ruhe. Hier kommt man gerne hin, um sich eine Auszeit zu gönnen – vielleicht bei einem Thé à la menthe oder herrlichen marokkanischen Süssigkeiten. Die Süssigkeiten kommen vom Laden im Erdgeschoss, der zu dem Komplex gehört. Wer möchte, kann sich auch etwas einpacken lassen und mit auf den Weg nehmen. Die honigsüssen Kreationen sind nicht nur bei Menschen beliebt, sondern ganz besonders auch bei den Bienen, und davon wimmelt es hinter der Sichttheke.

Hinweis: Kein Alkohol erhältlich

Website Terrasse des Epices

Café des Epices

Das Mehrstöckige Café des Epices liegt direkt am Place des Epices. Auf dem Platz werden neben Gewürzen frisch gemahlenes Henna angeboten und Händler verkaufen Bastkörbe in allen Grössen, die man sich sogar mit einem persönlichen Spruch besticken lassen kann. Das Lokal ist einfach und unprätentiös und serviert kleine Portionen. Neben orientalischen Sandwiches und Salaten bekommt man auch das obligate Tajine in verschiedenen Variationen.

Ein Besuch im des Epices ist ein Muss. Bei einem Getränk oder Snack hat man die beste Sicht auf den kleinen Marktplatz und kann als Zuschauer aus sicherer Distanz dem wuselige Treiben beiwohnen.

Hinweis: Kein Alkohol

Website Café des Epices

Le Jardin

Ein kleiner üppiger Garten mitten in der Altstadt Marrakeschs. Der Name Le Jardin passt wunderbar zu diesem Ort. Bäume und Palmen ragen aus dem Boden und schaffen eine erholsame Atmosphäre unter freiem Himmel. Hier hatten wir das beste Tajine während unseres Besuches. Zum ersten Mal probiert haben im Le Jardin die gewöhnungsbedürftige Tauben-Pastilla. Dabei handelt es sich um mit Tauben-Hackfleisch gefüllter süss-salziger Blätterteig mit Mandeln.

Hinweis: Kein Alkohol

Website Le Jardin

Le Pavilion de la Piscine, La Mamounia

Das Mamounia ist das vielleicht bekannteste historisches Luxushotel Marrakeschs – und unbedingt ein Besuch wert. Im Hotel gibt es verschiedene Essensmöglichkeiten. Das italienische und französische Restaurant kann man getrost ausser acht lassen. Das marokkanische kann interessant sein, ausserhalb des Hotels isst es sich hingegen für einen Bruchteil des Preises und meist auch authentischer. Empfehlen können wir aber das Frühstücks- und Lunchbuffet im Le Pavilion de la Piscine. Auch wenn die Preise für das Buffet mit rund 120 Franken pro Person astronomisch hoch sind, das reichhaltige Angebot an marokkanischen und internationalen Spezialitäten, Früchten und Gebäck ist es allemal wert – besonders, wenn man sich einen Tisch direkt am Pool ergattern konnte. Achtung: Jeweils von Juni bis August wird kein Buffet aufgetischt.

Hinweis: Alkohol erhältlich

Website Le Pavilion de la Piscine

Beldi Country Club

Zwischen Flughafen und Medina, in einer kargen und staubigen Umgebung, liegt der Beldi Country Club. Von aussen mag man man kaum erahnen, welch wunderbare Garten einen innerhalb der Club-Mauern erwartet. Wer sich unter einer Oase bisher nichts vorstellen konnte, der wird in Zukunft immer wieder an den Beldi Country Club denken, wenn er das Wort hört. Umgeben von einer üppigen Blumen- und Pflanzenpracht und eines herrlichen Schwimmbeckens, das von Olivenbäumen gesäumt ist, kann man tagsüber in einem kleinen Openair-Restaurant seinen Hunger und Durst stillen. Serviert werden marokkanische und mediterrane Gerichte.

Hinweis: Alkohol erhältlich

Website Beldi Country Club

Streetfood Jeema El Fna

Jeema El Fna ist der grösste Marktplatz Marrakeschs. Neben Obsthändlern und Schlangenbeschwörern gibt es hier auch Essensstände mit Spezialitäten, von gewöhnlich bis ausgefallen. Wer gerne auch mal den traditionellen Ziegenkopf isst, dessen Suche hat hier eine Ende. Ganz wichtig: Nur bei den Ständen essen, wo sich auch die lokale Bevölkerung hinsetzt. Selbst dann braucht es ein wenig Mut, in die ungewohnten Köstlichkeiten zu beissen. Und noch ein Hinweis: Weil man meist mit den Händen isst, die Hände vorher immer mit Desinfektionsgel reinigen.

Hinweis: Kein Alkohol erhältlich