Food Zurich Closing Party: kulinarisches Schlussbouquet
Alles hat ein Ende, auch Food Zurich. Den Schlusspunkt für diese Ausgabe setzte am Samstag die Closing Party. Zwei Wochen lang war Essen an allen Ecken angesagt. In dieser Zeit hatte Food Zurich das kulinarische Leben der Stadt fest in der Hand. An mehr als 150 Veranstaltungen wurden Trends thematisiert, Konsumenten sensibilisiert und Lebensfreude zelebriert. Auch dieses Jahr zeigte das Festival, wie vielseitig und dynamisch die Zürcher Foodszene ist – und dass es beim Essen nicht nur um Spass geht, sondern auch um eine bewusste Wahl.
Sie war das grosse bunte Schlussbouquet: Die fulminante Food Zurich Closing Party vergangen Samstag. Für sie mobilisierte das Festival noch mal seine ganze Energie und brachte in den heiligen Hallen des Engrosmarktes zusammen, was zusammengehört: Produzenten von vorzüglichen lokalen Produkten, Gastronomen, Küchencrews der besten Zürcher Hotels, Streetfood-Stände und Kaffee-Trucks auf der einen Seite und foodbegeisterte oder einfach hungrige Menschen auf der anderen.
In dem normalerweise nur Einkäufern zugänglichen Markt konnte man sich quer durch alles probieren, was die Stadt kulinarisch zu bieten hat. Unterlegt wurde das Ganze mit dem groovigen Sound der Zürcher DJ-Ikone Skor, der schon bei der Opening Party für saftige Beats sorgte.
Panda Burger
Dumplings – Wesley’s Kitchen
Zürcher Foodszene erleben
Wie schon letztes Jahr war die Closing Party ein willkommener Anlass, wieder mal ausgelassen zu feiern. Aber nicht nur das: Es bot sich auch die rare Gelegenheit, der an unter einem Dach versammelten Zürcher Foodszene den Puls zu fühlen. Wer hungrig und interessiert die verschiedenen Angebote beäugte und probierte, der konnte nur zu einem Schluss kommen: Das kulinarische Zürich lebt. Und es zieht, zumindest während Food Zurich, an einem Strang.
Neue Trends entdecken
Die Streetfood-Spezialisten sorgten auch dieses Jahr für die eine oder andere geschmackliche Überraschung. Besonders das innovative The Thai Bite Trio hat es uns angetan. Drei kleine «Bites» vereint auf einem Teller: Prawn Bite, Chicken Bite und Beef Bite. Speziell beindruckt hat uns, mit welcher Präzision diese drei kleinen Happen ausgeführt wurden und welch unglaubliche Geschmacksexplosion sie im Mund hervorrufen. Entdeckt haben wir aber auch Bubble Waffels, und zwar am Stand von Leonardo. Das Dessert ist ein bekannter Streetfood in Hong Kong und super beliebt – jetzt taucht es auch in Zürich auf.
The Thai Bite Trio
Bubble Waffles – Leonardo
Kreative Restaurants und innovative Hotelküchen
Dass die etablierte Küchenkultur nicht zu kurz kommt, dafür sorgten die Köche verschiedener Zürcher Restaurants und Hotels. Sie haben eigens für die grosse Sause verschieden Gerichte kreiert und dabei ihr Bestes gegeben.
So haben die kreativen Jungs des bemerkenswerten Quartierrestaurants The Artisan zur grossen Abschlussparty einen Dinkel-Flammkuchen mit Saibling, Saiblingsrogen, Avocado und Wild-Kräutern mitgebracht. Raphael Nabulon vom Hide & Seek im Hotel Atlantis hat sich die Mühe gemacht gleich zwei verschiedene Happen zusammenzustellen: eine geräucherte Forelle mit Portulak, Meerettich und Birne und eine Kalbszunge mit Cassis, Kohlrabi und Kürbis – gegrillt auf dem Green Egg. Kay Schultz vom Widder Hotel machte mit einem funkelnden «goldenen Ei» neugierig, das mit Oona Caviar, Störfilet und Bio-Ei gefüllt war. Mit von der Partie waren aber auch das vegane Restaurant Marktküche, ein Gastkoch des Kulinarikmagazins Falstaff, der übrigens einen wunderbaren Apfelstrudel präsentierte, das Kult-Restaurant Italia mit italienischen Klassikern von Mischa Kaeser und Jonas Weibel und ganz viele mehr.
Saibling – The Artisan
Apfelstrudel – Falstaff
Forelle und Kalbszunge – Hotel Atlantis
«Goldenes Ei» – Widder Hotel
Food Zurich: Gut für die Stadt
Das grösste Schweizer Foodfestival wird die Stadt hoffentlich auch im September 2018 wieder kulinarisch zum Beben bringen. Zu wünschen ist das nicht nur der Foodszene, die mit dem Festival eine Bühne bekommen hat, sich zu präsentieren. Auch für die Stadt selber ist die Veranstaltung ein Gewinn, denn wer heute Touristen anlocken möchte, der braucht eine dynamische Gastronomie in der Hinterhand – und die hat Zürich zweifelsohne. Die grössten Nutzniesser von Food Zurich sind allerdings die Menschen, die hier leben. Ihnen wird während zwei Wochen ein Foodspektakel geboten, das weit über die Gastronomie hinaus geht.
Damit sich das Festival aber weiter etablieren kann und in den Köpfen der Menschen zu einem kulturellen Fixpunkt im Veranstaltungskalender wird, sollten jetzt wichtige Weichen für die Zukunft gestellt werden. Dazu zählt eine Klammer, die stark genug ist, 150 Einzelevents unter dem Dach von Food Zurich zusammen zu halten. Sonst droht das Gesamtkonzept zu verwässern, was jammerschade wäre.
