10 Tipps von Slow-Food-Expertin Laura Schälchli für den perfekten Marktbesuch
Auf dem Markt einzukaufen, ist für die meisten ein Schritt aus ihrer Comfortzone, denn im Supermarkt ist es anonymer, man kann alles anfassen und kennt sich aus. Dabei gehört der Marktbesuch zum Schönsten, was es gibt, findet die Zürcher Slow-Food-Gastronomin Laura Schälchli. Man ist an der frischen Luft, kann direkt mit den Produzenten plaudern und unterstützt lokale Produkte. Und: Wer saisonal einkauft, kommt einiges günstiger weg als im Supermarkt.
Für FOOD ZURICH hat Laura Schälchli heute Vormittag durch den Markt am Helvetiaplatz geführt, der immer dienstags und freitags stattfindet. Anlässe, die von Laura durchgeführt werden, besuche ich besonders gerne. Charmant, bodenständig und mit viel Wissen referiert sie im Plauderton über Food-Themen. Ebenfalls für FOOD ZURICH hat sie mit Blut gekocht oder bringt Menschen am nächsten Sonntag an einer riesigen Tafel zum kostenlosen Eat-In «Der Herbst isst bunt» zusammen. Einfach etwas Selbstgemachtes mitbringen und mit allen anderen teilen – und im Gegenzug von allen anderen probieren.
Wild gemischt, wie die Auswahl auf den Markttischen, hier 10 Tipps und Tricks für euren nächsten Marktbesuch. Auch Lauras Lieblingsstände, die ihr auf jeden Fall besuchen solltet, wollen wir euch nicht vorenthalten.
Tipp 1
Am besten ohne Einkaufsliste auf den Markt gehen! Lasst euch vor Ort inspirieren, kauft was und euch gluschtet und Saison hat – das ist auch am günstigsten.
Tipp 2
Bringt eure eigenen Tüten, Eierkartons und Behälter von zuhause mit und produziert so weniger Abfall.
Tipp 3
Redet mit den Verkäufern: Die mit den dreckigsten Händen sind meistens die Produzenten selber und können euch viel über ihre Produkte erzählen.
Tipp 4
Beim Gemüse das Grünzeugs am Stil immer dranlassen, das kann man meistens essen und zum Beispiel in den Green Smoothie mixen oder als Salat verwenden (z.B. die Radiesliblätter).
Tipp 5
Das Fleisch kauft Laura am liebsten bei der Familie Fiechter, wo drei Schwestern hinter dem Stand stehen und feine Fleischware anbieten, sogar Suppenhühner. Nicht von der langen Schlange abschrecken lassen!
Tipp 6
Die Bäckerei Känzig verkauft besonders feines Brot, das mit langen Triebszeiten und wenig Hefe hergestellt wird. Das schmeckt man und das Brot ist besser verdaulich.
Tipp 7
Blumen holt sie bei ,Blumen Isler’, denn dort wird wirklich alles selber angebaut. Die gute Qualität merkt man zuhause: Die Blumen halten gut zwei Wochen. Lauras Tipp: Einzelne verwelkte Blumen ersetzen durch neu gekaufte, so hat man noch länger Freude am Strauss.
Tipp 8
Das beste Gemüse gibt’s bei Judith Aebli und Daniel Liechti aus Ebmatingen. Alles bio und aus der Region – das schmeckt man! Sie stehen mit ihrem Stand ganz aussen mit dem Rücken zum Restaurant Volkshaus
Tipp 9
Um 11 Uhr ist Schluss auf dem Markt am Helvetiaplatz. Wer nachher kommt, sollte die Verkäufer nicht überreden, ihnen noch was zu verkaufen, denn ihnen drohen hohe Bussen von der strikten Marktpolizei!
Tipp 10
Und zu guter Letzt: Man muss sich nicht viel Zeit nehmen, um auf den Markt zu gehen. Ab 6.45 Uhr sind die meisten Stände bereit – weshalb also nicht einfach kurz vor der Arbeit hin und ein paar Sachen einkaufen. So hat man erst noch einen entspannten Start in den Arbeitstag.
Information
Wer zu spät kommt…die Veranstaltung “Marktführung am Helvetiaplatz” gab es nur ein Mal.
Aber: ein Wiedersehen mit Laura Schächli gibt es am Eat-In «Der Herbst isst bunt» organisiert von Slow Food Youth am Sonntag ab 12 Uhr in der Alten Schlachthofhalle. Hier gibt’s weitere Informationen.
Über hundert Events stehen auf dem Festivalprogramm von FOOD ZURICH – und ein Event ist spannender als der andere. Gerne wären wir überall mit dabei, was in Anbetracht der schieren Menge von Veranstaltungen leider ein Ding der Unmöglichkeit ist. Deswegen haben wir uns 18 Events herausgesucht, die wir unter keinen Umständen verpassen möchten. Hier berichten wir laufend über Veranstaltungen, die wir besucht haben.
Text und Bild: Cathrin Michael, www.cathrinmichael.com
