Nenad Mlinarevic auf Stipvisite an der Bahnhofstrasse

Der „Koch des Jahres 2016“, Nenad Mlinarevic, kocht vom 29. Februar bis zum 5. März 2016 in Zürich. Dazu tauscht er sein angestammtes Revier im luxuriösen Parkhotel Vitznau gegen die etwas einfachere Küche des Globus Restaurants an der Bahnhofstrasse. Wir waren gestern dort.

Doch, man darf es durchaus als einmalige Gelegenheit betrachten: Wer den hochbegabten und mit 18 Gault Millau Punkten dekorierten „Koch des Jahres 2016“ Nenad Mlinarevic erleben möchte, der muss für einmal nicht an den Vierwaldstättersee pilgern – Globus sei Dank.

Ob sich Nenad Mlinarevic als junger Wilder bezeichnet, das wissen wir nicht. Auf jeden Fall ist er aber einer der aktuell innovativsten Köche der Schweiz – und das mit gerade mal 34 Jahren. Vor kurzem wurde er zum „Koch des Jahres 2016“ gekürt.

Und was zeichnet Mlinarevic aus – abgesehen von seinen virtuosen Kochkünsten? Der junge Spitzenkoch verwendet ausschliesslich Schweizer Produkte. Und da sprechen wir nicht nur über das Fleisch. Statt Meerfisch landet zum Beispiel eine einheimische Lachsforelle in der Pfanne. Anstelle von Olivenöl verwendet er Schweizer Rapsöl. Und gesalzen wird in seiner Küche nicht mit gehyptem Fleur de Sel, sondern mit Salz aus der Romandie.

Lunch und Apéro

Von 11 bis 15 Uhr serviert das Team um Nenad Mlinarevic im Globus Restaurant Lunch. Die Karte ist klein aber fein. Sie umfasst acht Gerichte und ein Dessert. Wie wär’s beispielsweise mit einem Club Sandwich mit Poulet-Rillette und Speck-Zwiebel-Marmalade, einem Beef-Tatar mit Spitzkohl und einer leichten Hollandaise, einer Gerstensuppe mit Schnittlauchöl, eine Lachsforelle mit Lachsforellenrogen und geschmorten Randen oder einem fabelhaft gebackenen Blumenkohl?

Wer es über Mittag nicht in den Globus schafft, für den gibt es eine valable Alternative: Zwischen 17 und 19:45 Uhr wird im Globus Restaurant der Apéro aufgetischt. Neun kleine Kreationen warten darauf, entdeckt zu werden – ebenfalls zu sehr ansprechenden Preisen. So gibt es beispielsweise ein Rindsgulasch mit Crème Fraîche und geröstetem Brot für 8 Franken. Oder ein Forellen-Ceviche mit Korianderöl-Chili-Vinaigrette für 8.50 Franken.

Hier geht es zu den Menüs.

Preis

Die Preise sind für „Koch des Jahres 2016“-Niveau durchaus bekömmlich. Ab 9 Franken ist man mit der Gerstensuppe dabei, die fantastische Lachsforelle, das teuerste Gericht auf der Karte, kommt einen auf passable 34 Franken zu stehen.

Für einen ausgiebigen Lunch zu dritt mit Wasser, Kaffee und Desserts haben wir 190.60 Franken bezahlt (auf der abgebildeten Rechnung fehlt das Club Sandwich für 27.50 Franken und das Beef Tatar zu 32 Franken).

Harrys Tipp

Das Gastspiel von Nenad Mlinarevic im Globus ist eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Klar, wer die ganze Bandbreite von Mlinarevics Können auskosten möchte, der ist im Parkhotel Vitznau besser aufgehoben. Für jene aber, die sich langsam an die Qualitäten des „Koch des Jahres 2016“ herantasten möchten, ist es die ultimative Chance, für wenig Geld in die Spitzengastronomie einzutauchen.

Unser Tipp: Unbedingt das Club Sandwich probieren! Die Kombination von weichem und dennoch knusprigem Brot, dem Fleisch und der herrlichen Speck-Zwiebel-Marmalde ist herrlich – und das bei vollem, intensivem Geschmack. Wer auf Fleisch verzichten möchte, dem sei der gebackene Blumenkohl wärmstens empfohlen. Auf den ersten Blick ist das Gericht von einer kaum zu übertreffenden Einfachheit – auf den zweiten erkennt man die grosse Raffinesse, die dahinter steckt. Bei unserem Besuch waren die Speisen durchwegs auf hohem Niveau, ohne aber den Gast zu überfordern.

Adresse

Magazine zum Globus
Schweizergasse 11
8001 Zürich
Tel. +41 58 578 11 11
www.globus.ch