Neues Szene-Lokal: Elegant, kreativ und vielversprechend

Silex Innen

Silex Restaurant: Elegant, kreativ und vielversprechend

Im Silex Restaurant gibt ein junges, selbstbewusstes Team mit hohen Ansprüchen der modernen europäischen Küche ein zu Hause. Das Konzept ist vielversprechend, die Karte kreativ und das Restaurant elegant. Aber konnte Silex bei unserem Besuch überzeugen?

Silex ist noch taufrisch. Am 17. November hat das neue Lokal mit dem aussergewöhnlichen Namen das erste Lebenszeichen von sich gegeben. Ein junges Trio mit solider Fine-Dining-Erfahrung hat sich mit gastronomisch hohen Ansprüchen und kreativem Konzept aufgemacht, mit ihrem Restaurant einen Platz ganz vorne in der gehobenen Zürcher Szenen-Gastronomie zu ergattern.

Die Voraussetzungen sind gut: Der Küchenchef George Tomlin hat in Melbourne und in London in verschiedenen Sterne-Restaurants gearbeitet. Der Sommelier Jean-Denis Roger war unter anderem im Maison Manesse und im Baur au Lac.

Ein solches Lokal eröffnet nicht jeden Tag

Langer Rede kurzer Sinn: Ein solches Lokal eröffnet nicht jeden Tag. Logisch, dass wir uns das anschauen wollten und so haben wir für uns und zwei Freunde für einen Mittwochabend, exakt eine Woche nach Eröffnung, einen Tisch reserviert.

Silex Innen
Silex
Lamm Tatar im Silex
Lamm-Tatar mit dehydriertem Eigelb mariniert in japanischem Shio-Koji.
Devilled Ei & Forellenrogen (links) und leichtes Comté Gougères Gebäck mit schwarzem Schweizer Trüffel (rechts).
Geflügel- und Schweineterrine Silex
Geflügel- & Schweineterrine mit Trüffel
Chicken Silex
Galantine vom Schwarzfusshuhn au Vin Jaune, Morcheln, Lauch & Haselnüsse.
Schweinebauch Silx
Duroc Schwein, Palmkohl, fermentierte Rüebli & Senf. Mit 42 Franken etwas steil.
Silex Menü
Semifreddo, Gewürzstreusel & Quitte.
Silex Interior

Als wir im Silex angekommen sind, war es noch früh und nur wenige Tische waren besetzt. Das war eine gute Gelegenheit, das Design und Interior ungestört auf uns wirken zu lassen.

Unser Urteil? Das Planungsteam hat ganze Arbeit geleistet: Das Restaurant strahlt eine schlichte und elegante Hochwertigkeit aus und fühlt sich gleichzeitig sehr harmonisch an. Die offenen Küche schafft eine metaphysische Verbindung zwischen dem Gast und dem Essen auf dem Teller und das konzentriert wirkende Personal verströmt einen Hauch von Fine-Dining-Atmosphäre.

Die Karte

Auch der Blick in die Karte hält, was der erste optische Eindruck verspricht: Hier hat man es mit einem ambitionierten Team zu tun, das weiss, wohin es will. Die Gerichte sind kreativ und anspruchsvoll und kommen ohne effekthascherischen Firlefanz aus.

Aufgeteilt ist das Angebot in Snacks (ganz klein), kleine Teller (ziemlich klein), grosse Teller (ordentliche Grösse) und Dessert. Aus den einzelnen Positionen kann man sich sein eigenes Menü zusammenstellen. Wie wäre es beispielsweise mit einer rustikalen Geflügel- und Schweinsterrine oder ein Devilled Ei mit Forellenrogen als Snack zum Start? Weiter machen könnte man mit einem selten serviertem Lamm-Tatar mit dehydriertem Eigelb mariniert in japanischem Shio-Koji. Als grosser Teller vielleicht eine Galantine vom Schwarzfusshuhn mit Morchelsauce und als Abschluss ein Semifreddo mit Gewürzstreusel und Quitte?

Wer sich die Wahl abnehmen lassen möchte, der entscheidet sich ein gut abgestimmtes das Tasting Menü.

Harrys Tipp

Eingestiegen sind wir mit der Frage, ob uns das Silex überzeugen konnte. Die Antwort: Eigentlich ja. Das Konzept ist stark und gefällt uns sehr gut. Gelungen ist auch die Gestaltung des kulinarischen Angebots. Es vereint solide, bodenständige Elemente mit unerwarteten Twists. Auch die Weinkarte darf sich sehen lassen – Sommelier Jean-Denis sei Dank! Sie enthält eine beeindruckende Vielfalt herkömmlicher Weinen und auch Naturweine. Oft stammen sie von Winzern, die im Mainstream völlig unbekannt sind. Und dann natürlich das Restaurant selbst: Es sieht sehr schön aus und es fühlt sich richtig gut an, an einem der Tische zu sitzen.

So gut das klingt und so schön unser Besuch auch war: Ganz überzeugen konnte uns die Küchenleistung eine Woche nach Eröffnung noch nicht. Weshalb? Die Gerichte waren zwar allesamt auf einem hohem Niveau, nur hatten sie zwei ärgerliche Fehler: Sie waren durchs Band drei Spuren zu salzig und die Saucen machten den unangenehmen Eindruck, als enthielten sie einen über-konzentrierten Fonds. Wir hätten es der Küchenmannschaft (und unserem Gaumen) gegönnt, wenn der Start dieses wunderbaren Restaurants ohne Ruckeln geklappt hätte. Zur Ehrenrettung wollen wir aber auch erwähnen, dass der Service vorbildlich darauf reagiert hat: Er hat sich entschuldigt und die Getränke offeriert. Das hat Klasse!

Wir zweifeln keine Sekunde daran, dass sich ein solcher Schnitzer in diesem Ausmass nicht wiederholen wird und freuen uns jetzt schon auf den nächsten Besuch im Silex.

Adresse

Silex Restaurant, Freyastrasse 3, 8004 Zürich, Tel. + 41 44 210 30 30, silexrestaurant.ch


(Fotos: Carrie Meier Ho)

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