Essen, lesen und faulenzen: Brunch im Wochend-Kosmos
Das Kosmos in der Europaallee ist so divers und lebendig wie kein anderer Ort in der Stadt. Hier isst, liest und faulenzt Zürich. Das inspiriert den Geist, tut der Seele gut und nährt den Körper. Besonders anregend ist das an den Wochenenden. Dann serviert die Kosmos-Küche Brunchgerichte von kosmopolitischer Dimension.
Kosmos heisst einer der aussergewöhnlichsten Kulturräume der Stadt. Ob Lesung, Kino, Café, Restaurant, Bar oder Buchhandlung: Hier bekommen Geist, Seele und Körper ihre benötigte Nahrung.
Wer hungrig ist, der isst entweder im Bistro oder im Café, wer lesen möchte, der setzt sich in die Buchhandlung und nimmt ein Buch zur Hand und wer entspannen will, der flenzt sich auf eine der Sitzgelegenheiten, die es überall zur Genüge gibt. Oder setzt sich abends an die Bar. Selbst über ein eigenes Kino verfügt das Kosmos.
Nachdem wir bereits über das Café in der Kosmos-Buchhandlung geschrieben haben, sind wir jetzt auf den Brunch aufmerksam geworden. Der wird samstags und sonntags im Kosmos-Bistro serviert und hat uns mit seiner kosmopolitischen Karte neugierig gemacht.
Brunch-Menü
Besser könnte es nicht passen: Im Kosmos serviert man einen Brunch, der weit über Zürichs enge Grenzen hinausstrahlt – wörtlich genommen. Er ist nämlich sehr kosmopolitisch.
Hier heissen die Brunch-Gerichte Zürich, Paris, Berlin, Arosa, Jerusalem, Mumbai, Rio, Kopenhagen, Tokio und New York und lehnen sich an Spezialitäten der jeweiligen Städten an.
“Paris” steht beispielsweise für Baguette und Omelette. “Jerusalem” verspricht Shakshuka, das beliebte Tomaten-Gericht mit Kümmel, Eiern und Pitabrot. Wer “Rio” ordert, der bekommt einen Açai-Bowl mit Bananen, Beeren und Granola. Und wer sich für “Kopenhagen” entscheidet, dem wird dänisches Roggenbrot an den Tisch gebracht, belegt mit Rauchlachs, Roastbeef und Avocado.
Harrys Tipp
Das Lokal an der Europaallee ist der wahrgewordene Zürcher Wochenendtraum. Hier kommt (fast) alles zusammen, was man mit den zwei schönsten Tagen der Woche in Verbindung bringt: Brunch, Lesen, mit Freunden diskutieren und Faulenzen. Nur schon deswegen ist das Kosmos für uns eine überzeugende Adresse für faule Wochenende.
Nicht ganz so überzeugend war bei unserem Besuch hingegen die gastronomische Umsetzung des eigentlich sehr attraktiven Brunch-Konzeptes.
Wer seinen Gerichten ausgefallene Namen gibt wie «Tokio», «Berlin» oder «Mumbai», der suggeriert, dass hier etwas Besonderes serviert wird! Für die Küche heisst das, sie muss liefern. Und hier lag der Hund begraben.
Die liebe Liebe – ohne sie geht es nicht
Bei unserem Testbesuch Mitte März wurde die kulinarische Ausführung der Gerichte diesem Versprechen einfach nicht wirklich gerecht.
Das begann mit einem freudlosen Kaffee (den wir hier eigentlich ganz anders kennen), ging mit einem etwas faden, belegten Roggenbrot weiter und verbesserte sich auch bei dem japanischen Lachs-Gericht nicht mehr.
Eine grosse Ausnahme war «Mumbai». Der indisch angehauchte Porridge mit Ingwer, Kurkuma, Banane, Feige und Kokos schmeckte umwerfend, überraschend und hat uns fast den Atem verschlagen vor Genuss.
Ansonsten blieben die von der Karte beteuerten kosmopolitischen Wow-Effekte leider aus.
Natürlich war unser Testbesuch eine Momentaufnahme und vielleicht hing an diesem Tag einfach nur der Haussegen schief. Bei unserem Besuch fehlte in der Küche aber ganz offensichtlich Liebe und Begeisterung. Und das passt so gar nicht zu diesem tollen Lokal.
Hoffen wir, dass es nur ein unglücklicher Ausrutscher war. Alles andere wäre jammerschade und würde diesem tollen Lokal nicht gerecht.
Brunch Preise
Für ein Mal ist “Zürich” am günstigsten: Für 9 Franken gibt es Baguette, Butter und Confiture.
Am teuersten (und am grössten) ist “New York”. Hierfür fallen 39 Franken an. In dem Preis inbegriffen: Rindsentrecôte, Speck, Focaccia, Zwiebelconfit, Spiegelei und Pommes Frites.
Und um noch die preisliche Mitte abzubilden: “Mumbai”, ein indisch inspiriertes Porridge mit Mandelmilch, Ingwer, Kurkuma, Banane, Kokos und Feige kostet 16 Franken.
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