Restaurant Hopfenau: So geht Quartierbeiz

Zwei gastronomisch erfahrene Charakterköpfe, solides Küchenhandwerk und Begeisterung, die direkt dem Herzen entspringt – das sind beste Voraussetzungen für den Neustart der Quartierbeiz Hopfenau.

Wir sind noch nicht mal um die Ecke gebogen, da hören wir Caspar schon von weit her laut aus seiner neuen Hopfenau herauslachen. Dieses unverwechselbare, enthusiastische Lachen hat bis vor wenigen Wochen noch ein grosses, erfolgreiches Lokal in der Innenstadt beseelt. Jetzt ist er zusammen mit seinem Küchenchef George sein eigener Chef. Die beiden blühen in ihrem neuen Lokal auf – und das scheint sich bereits herumgesprochen zu haben, denn die Tische der Hopfenau sind bei unserem Besuch sehr gut belegt.

Es ist ein lauer Sommerabend und wir sitzen draussen auf der Restaurantterrasse. Das Lokal liegt versteckt hinter dem Manesseplatz in einer 30er-Zone. Hier stört weder Verkehr noch Lärm, es herrscht eine friedliche Stimmung – so stellt man sich eine unaufgeregte Quartierbeiz vor.

Karte Hopfenau

Hier gibt es grundsolide Beizengerichte, die durchaus auch überraschend daherkommen können. Die Karte ist klein und wechselt alle drei bis vier Wochen. Das ist gut gegen kulinarische Langeweile. 

Fünf Vorspeisen, fünf Hauptspeisen, fünf Desserts und zwei Käseoptionen – das muss reichen. Bei den Vorspeisen stehen unter anderem ein Tomatensalat mit Ziegenfrischkäse zur Wahl oder eine Wurst- und Käseplatte mit hausgepickeltem Gemüse. Bei den Hauptgängen ist beispielsweise ein Lammfilet im Programm, das auf geräuchertem Melonen-Carpaccio serviert wird. Oder auch ein riesiges irisches Forellenfilet mit Mandelkruste. Es liegt auf einem Cherrytomaten-Kartoffelragout, das mit einer dezenten Herbes de Provence Note parfümiert ist.

Die Weinkarte hat übrigens einige interessante Positionen auf Lager, die man nicht gleich an jeder Ecke findet. Da wäre etwa der alle Konventionen über Bord werfende Wiener Wein «Ein Liter Wien» von Jutta Ambrositsch oder der aussergewöhnliche «L’Equilibrista», ein katalanischer Assemblage aus Carignan, Grenache und Syrah Trauben.

Preis Hopfenau

Vorspeisen gibt es zwischen 10 Franken für eine Tagessuppe und 21.50 Franken für gebratene Kalbsrosen. Für die Hauptspeisen muss man mindestens 29.50 Franken auslegen (Eierschwämmli im Backteig), der teuerste Hauptgang kostet 42.50 Franken (Kalbsroulade mit Portweinjus). Desserts bekommt man ab 4.50 Franken für eine Kugel hausgemachtem Glacé. Andere Nachspeisen, wie beispielsweise die Crème Brûlée (mit exklusivem Lavendel aus Caspars Garten) kosten 6 Franken und der Käseabschluss kommt auf 12 Franken zu stehen.

Zu zweit haben wir für ein Abendessen mit Getränken und zwei Gläsern Wein 132.50 Franken bezahlt.

Öffnungszeiten Hopfenau

Montag bis Freitag
11:30 Uhr bis 14 Uhr und 18 Uhr bis 24 Uhr

Harrys Tipp

Die neue Hopfenau von Caspar und George vereint in sich alles, was eine zeitgemässe Quartierbeiz zum Erfolg braucht: Eine übersichtliche Karte, unprätentiöse Gerichte mit einem gewissen Twist, hochwertige Produkte,  ein solides Küchenhandwerk und vor allem Gastgeber, die mit Begeisterung bei der Sache sind und ihre Persönlichkeit mit ins Spiel bringen.

Besonders gut gefallen hat uns bei unserem Besuch das irische «Brown Trout»-Filet. Der Fisch war perfekt gebraten, saftig und geschmackvoll. Auch die Lammfiletstreifen auf selbst geräucherten Melonenschnitzen waren wunderbar. Sehr gut in Erinnerung wird uns nicht zu Letzt das herrliche Pfefferminz-Fetakäse-Pesto bleiben, das zusammen mit dem Lamm serviert wird. Auch die kleine Lavendel-Crème-Brûlée, die ganz zum Schluss noch ins Spiel kam, hat es uns angetan und wird uns im Geiste noch lange begleiten.

Adresse Hopfenau

Restaurant Hopfenau
Hopfenstrasse 19
8045 Zürich
Tel. +41 44 211 70 60
hopfenau.ch

(Fotos: Carrie Meier-Ho)