«Lulu»: Neue Künstlerbeiz für Opernstars und Schauspieler
Lulu heisst Zürichs neue Künstlerbeiz für Schauspieler und Opernstars – und natürlich für alle, die quirlige Gastronomie lieben. Französische Bistro-Gerichte, Kunst an den Wänden und ein Flügel für spontane Konzerte: Dieses neue Péclard-Lokal trifft den Nagel auf den Kopf.
«Lulu»
Lange machte das Restaurant über dem Bernhard-Theater einen kümmerlichen Eindruck. Es wollte einfach nicht den richtigen Ton treffen, gehörte nie dazu und blieb jahrelang ein graues, verkümmertes Gastro-Entlein. Und das trotz bester Lage am Sechseläutenplatz und mit Blick auf den See.
Dann kam Michel Péclard und riss sich die Perle zwischen Seepromenade und Oper unter den Nagel. Der umtriebige und ideenreiche Promi-Gastronom liess alles, was zum ehemalige «Bernadette» gehörte, zurückbauen und hat ein komplett neues Restaurant reingestellt.
Letzte Woche wurde das «Lulu» eröffnet. Und siehe da, aus einem verschupften Mauerblümchen hat das innovative Péclard-Team eine quirlige, verwinkelte Künstlerbeiz geschaffen, die sich zu einer Institution entwickeln könnte.
Die Wände sind Bildbehangen. Für einen Drink in illustrer Runde eignet sich die kleine, runde Bar. Ein Flügel lädt dazu ein, spontan eine Melodie anzustimmen und die Fensterfronten gegen See und Sechseläutenplatz lassen tagsüber viel Licht in den dunkel gehaltenen Raum.
Das isst man im «Lulu»
Was passt besser zu einer Künstlerbeiz, als die klassische französische Bistroküche? Eben. Deshalb gibt es hier von Austern, Tartare de Boeuf und Salade Niçoise über Sole Meunière und Entrecôte Gratinée bis hin zu Ratatouille, Moules et Frites und Tarte Tatin so ziemlich alles, was das Herz der Künstlerszene (wahrscheinlich) begehrt.
Harrys Tipp
«Lulu» ist emotional und unberechenbar. Hier könnte einem fast alles passieren.
Ein Drama zwischen zwei leicht angetrunkenen Künstlern? Könnte man sich durchaus vorstellen.
Operndarsteller, die nach der Vorstellung kurz ins «Lulu» auf einen Absacker kommen und dann spontan ein Ständchen am Flügel vortragen. Der Flügel wäre zumindest schon mal da.
Oder dann spielt plötzlich ein Salonensemble und geht von Tisch zu Tisch. So wie es uns vergangenen Sonntag geschah.
Langer Rede, kurzer Sinn: Die Künstlerbeiz hat es in sich und trifft den Nagel auf den Kopf.
Ach ja, bevor wir es vergessen: Auch kulinarisch kann sich das «Lulu» zeigen lassen.
Wir haben uns quer durch die Karte gegessen und waren ob der Qualität der Küche ganz begeistert. Ein paar Beispiele? Besonders gut gefallen haben uns die frittierten Artischocken als Snack. Ein toller Einstieg war die Trinité sophistiqué de Lulu, bestehend aus einer herrlichen Oliventapenade, Stracciatella de Burrata und einem Tatar. Die Sole meunière war fantastisch und das Entrcôte gratinée hat uns ebenfalls gut geschmeckt.
Ein kleines Highlight war die Tarte tatin – unbedingt probieren! So gut bekommt man sie in Zürich nur an ganz wenigen Orten.
Adresse
«Lulu», Sechseläutenplatz 1, 8001 Zürich, Tel. +41 44 715 00 26, lulu-zh.ch
(Fotos: Carrie Meier Ho)
Dass ihr euch nicht schämt, für so einen Laden Werbung zu machen?
Alles zusammengeklaut, von Logo über Namen bis hin zu den Speisekarten! Einfach nur lächerlich.
Nein, wir schämen uns nicht, unseren Eindruck des Lulu zu beschreiben. Uns hats gefallen – selbst wenn Name, Speisekarte und Logo abgekupfert wären. Das müsste der Besitzer dann mit sich selber und dem Abgekupferten ausmachen. Für die meisten Gäste hingegen hat das kaum Relevanz.