Hotpot and Cocktails

Hotpot and cocktails

Geschüttelt, gerührt und zum Kochen gebracht

Statt moderner russischer Kunst gibt es in der Galerie Nadja Brykina beim City-Hallenbad während eines Monats «Hotpot and Cocktails». Das klingt erst einmal unspektakulär und ist dennoch verblüffend. Denn wer kann sich unter dieser Underground-Dinner- und Cocktail-Club-Kombination schon etwas vorstellen. Und genau das hat unser Interesse geweckt. 

Beton-Look, klare Kanten, hohe Räume und auf’s Wesentliche reduziert: So sieht perfekte Galerie-Architektur aus. Eine bessere Kulisse kann man sich für das temporäre Underground-Dinner- und Cocktail-Club-Konzept «Hotpot and Cocktails» kaum vorstellen. Wo bisher Gemälde und Skulpturen russischer Provenienz ausgestellt wurden, da haben die Qualitäts-Caterer von Franzoli einen kleinen, feinen Bar- und Restaurantbetrieb auf Zeit installiert. Um der Galerie höchsten Respekt zu zollen, haben sie gleich noch ihre eigenen Ausstellungstücke mitgebracht: Zehn Hausbars aus verschiedenen Jahrzehnten seit Anfang des 20. Jahrhunderts – von einer viktorianischen Bar von 1900, einer italienischen aus den 60er Jahren, einer französischen aus den 70er Jahren bis hin zu einer amerikanischen Pornochic-Bar aus den 80er Jahren. Jetzt stehen sie da, wie wertvolle Exponate, die schon immer hierher gehörten. Und an jeder dieser Bars werden von adrett gekleideten Mixologists bekanntere und weniger bekannte Cocktails gemixt.

Hotpot and cocktails

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Mit diesen Cocktails fängt der Abend im Erdgeschoss an. Im Keller findet er mit dem Hotpot später seine Fortsetzung. An langen Tischen sitzt man dort nebeneinander oder sich gegenüber. Der Raum ist nüchtern, die Tische schön gedeckt und an den weissen Wänden stehen philosophische Zitate rund um’s Essen.

Let’s Eat!

Serviert wird in dem temporären Restaurant ein asiatischer Hotpot, der keine Wünsche offen lässt und dabei völlig authentisch ist. Die kulinarische Reise im Untergeschoss der Galerie beginnt allerdings bereits vor dem Hotpot. Gereicht werden als Appetizern getrocknete und gewürzte Saiblingshäute,  dünn konfektionierter Venere-Reis und anderen spannende Gaumenschmeichler. Weiter geht es mit der Vorspeise – einem Tunfisch-und Bio-Lachs-Ceviche mit grünem Apfel, Limette, Fischrogen und feinen Sprossen. Serviert wird der Fisch quadratförmig, was man kaum je gesehen hat und für das Auge eine besondere Freude ist.

Und jetzt kommt der Hotpot. Wer sich darunter nichts vorstellen kann: Hotpot ist die asiatische Variante unseres Fondue Chinoise (weshalb es bei uns auch so heisst). Die Idee dahinter: Ein grosser Topf mit Fisch- und Fleisch-Bouillon  wird auf einer offenen Flamme am Tisch zum Kochen gebracht. Mit einem kleinen Siebchen werden in die brodelnde Dashi-Brühe kleine Portionen von Gemüse, Pilz, Fisch, Fleisch, Chinakohl, Lotuswurzel, Jakobsmuschel, Tofu und Udon gehalten, bis sie gar sind.

Zum süssen Abschluss lassen es die «Hotpot and Cocktails»-Macher im Gaumen noch ein letztes Mal richtig krachen. Auf den Tisch kommt ein mit japanischem Sake angereicherter Schweizer Bio-Büffel Camembert. Begleitet wird er mit süssen und salzigen Pflaumen. Und weil ein einziges Dessert nie ausreicht, gibt’s danach noch ein Yuzu Cheesecake mit marinierten Erdbeeren.

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Preis «Hotpot and Cocktails»

Jeder Cocktail an einer der zehn Hausbars kostet 15 Franken. Für das Essen legt man 100 Franken pro Person aus. Getränke kosten Extra.

Harrys Tipp

Der Begriff «Pop-Up» ist in den letzten Jahren in Verruf geraten und gar stark strapaziert worden. Oft wurde an einem zwar tollen Ort überteuertes Essen von zweifelhafter Qualität serviert. Das hat dem Ansehen dieser eigentlich innovativen Idee geschadet. Jetzt sind die Franzoli-Caterer mit ihrem «Cocktails and Hotpot» in der Kunstgalerie beim City-Hallenbad dabei, diesen Ruf mit qualitativ hohem Essen wieder zurecht zu rücken. Und das gelingt ihnen unserer Meinung nach sehr gut. Nicht nur, dass die Idee, Cocktails und Hotpot zu verbinden ganz schön unerwartet und sogar ziemlich abgefahren ist. Auch die Ausführung des Projektes mit Vintage-Bars, Kunstgalerie-Charakter und besten Hotpot-Zutaten hat das Zeugs, den anspruchsvollen Gast zu begeistern.

Gut zu wissen: Wer nur für Cocktails in der Galerie Nadja Brykina vorbeikommen möchte, der kann das gerne tun. Ort und Hausbar-Ausstellung sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

Hinweis

Öffnungszeiten: ab 19 Uhr an folgenden Daten:

6./7./8. April 2017
12./13. April 2017
19./20./21./22. April 2017
26./27./28./29. April 2017
3./4./5./6. Mai 2017

Adresse Hotpot and Cocktails

Hotpot and Cocktails
Sihlstrasse 91
8001 Zürich
Tel. +41 43 300 13 31
hotpotandcocktails.ch

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2 Comments

  • Grammar sagt:

    Ein tolles Pop-Up und super Location dafür. Ein Detail – auch bei vielen Blogs und Texten immer wieder feststellbar ist das vom Deutsch ins Englisch übersetzte. «So Long as you have Food in your mouth» – lieber einmal mehr nachfragen / nachschlagen…

    • harry sagt:

      Hallo Grammar. Danke für den den Hinweis. In diesem Fall handelt es sich um ein Zitat Kafkas, das er in Englisch genau so gemacht hat. Das wissen nur wenige…man kann es aber schnell googlen. Lieber Gruss, Harry.

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