Fujiya of Japan – Throwback in die Achtzigerjahre
Für Liebhaber japanischer Spezialitäten waren die Achtzigerjahre in Zürich eine Zeit der Entbehrung. Damals war die japanische Küche in der Schweiz weitgehend unbekannt – und dass man rohen Fisch und Algen überhaupt essen kann, das hätten einem nur die wenigsten geglaubt. Eines der ganz wenigen Restaurants, die sich dennoch darauf spezialisierten, war das Fujiya of Japan am Tessinerplatz beim Bahnhof Enge mit seinen Teppanyaki Tisch-Grills.
Vor einer Woche haben wir uns im Fujiya of Japan zum Lunch getroffen und fanden, das Interieur sehe ziemlich nach Achtzigerjahre aus. “Der Koch sagt, es gäbe uns bereits seit dreissig Jahren”, antwortet die nette Dame im Fujiya of Japan, als ich mich einige Tage später telefonisch danach erkundige. Bingo, richtig gelegen. Und tatsächlich, hier drinnen scheint die Zeit stillgestanden zu sein – nicht nur optisch. Selbst der Flyer, der dem Menü beigelegt wird, versprüht altes internationales Business-Flair. “Im Fujiya of Japan geniessen Sie fernöstliche Gastfreundschaft mitten im Zentrum Zürichs” steht da geschrieben und wir stellen uns vor, wie attraktiv dieser Text in den achtziger Jahre auf die Geschäftsreisenden gewirkt hat, die in Zürich Station eingelegt haben. Heute, in Zeiten von Yooji’s, Ginger, Ooki oder Bimi, klingt es eher wie aus einer anderen Welt.
Besonders am Fujiya of Japan: gegessen wird ausschliesslich an zwei Zwölfer- und zwei Achtertischen mit eingelassenem Teppan-Grill und Live-Cooking.
Karte
Zur Auswahl stehen acht Teppanyaki-Menüs und eine Vielzahl einzelner Vor- und Hauptspeisen. Zur Vorspeise werden Sushi, Sashimi, Tempura oder ähnliches aus der Küche serviert. Die Hauptgänge, wie beispielsweise Ebi To Hotate-Gai (Black Tiger Riesencrevetten und Jakobsmuscheln) oder Omaru Ebi To Guy Hile (Surf & Turf von Babyhummer und US-Rindsfilet) werden hingegen direkt am Teppanyaki-Tisch zubereitet.
Preis
Die Menüs variieren zwischen 68 (Menü Yasai mit Gemüse-Tempura, Salat, Tofu-Steak, Reis und Desser) und 150 Franken (Menü Ryogoku mit Sashimi, Sushi, Rindsfilet, Babyhummer, Cocktail-Shrimps, Riesencrevetten, Suppe, Tiefsee-Scampi und Jakobsmuscheln). Einzelne Vorspeisen gibt es ab 14 Franken (Frühlingsrolle) bis 48 Franken (Sushi, Sashimi), Hauptgerichte zwischen 36 (Pouletbrust an Soyasauce) und 150 Franken (australisches Wagyu-Rind).
Wir haben für unseren Business-Lunch, ein Kamakura und ein Sakana Menü, ohne alkoholische Getränke 187 Franken bezahlt.
Harrys Tipp
Wir sind hin und her gerissen. Einerseits fanden wir das Live-Cooking am Tisch sehr charmant und ziemlich einmalig für Zürich. Hier kann man sich ruhig auch alleine an den Tisch setzen und unmittelbar vor sich beste Zubereitungsunterhaltung geniessen. Andererseits konnte uns das Angebot nicht ganz überzeugen – insbesondere bei dem doch ziemlich happigen Preis. Das Fleisch (US-Rindsfilet) war geschmacklich nicht auf dem Niveau, das wir erwartet hatten. Der “fangfrische” Lachs hat gut geschmeckt, wobei der Begriff “fangfrisch” in einem Binnenland doch etwas irreführend ist. Ganz generell würde es dem Fujiya gut anstehen, sich auf die eine oder andere zeitgemässe Anpassung einzulassen, sei es optischer oder gastronomischer Natur.
Besonders: Wer im Fujiya of Japan am Tessinerplatz essen möchte, der hat über Mittag freie Zeitwahl, abends muss er zwischen zwei “Geniesserzeiten” wählen: 18 bis 20 Uhr oder dann ab 20 Uhr.
Adresse
Fujiya of Japan
Tessinerplatz 5
8002 Zürich
Tel. +41 44 208 15 55
Website / Reservation über local.ch
(Fotos: Carrie Meier-Ho)
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