ZFF 2016: Festivalfieber. Alkoholfrei

Zurich Film Festival
vlnr. Heiko Nieder, Sabrina Pesenti, Ralph Schelling, Clifford Lilley

Zurich Film Festival ganz ohne Alkohol? Doch, das geht. Mit viel Disziplin und einem kleinen Schuss Nespresso

Als die Einladung zur Zurich Film Festival Gala Premiere von Bridget Jone’s Baby ins Haus flatterte konnte ich noch nicht wissen, dass es für mich ein alkoholfreier Abend werden würde. Vielleicht war es aber ein Vorzeichen, dass die Einladung vom Festival-Partner und Kaffeekapsel-Hersteller Nespresso kam und nicht von Billecart-Salmon. Aber der Reihe nach.

Es war ein spontaner Entscheid, gefällt am Sonntagabend: Für die nächsten fünf Wochen würde ich auf jeglichen Alkohol verzichten. Manchmal muss es einfach sein. Ein Glas Wein oder Bier hier und ein Cüpli oder Cocktail dort. Es gibt schlicht zu viele Gelegenheiten ständig an einem Glas zu nippen. Schaut man nach dem Veranstaltungskalender gäbe es kaum eine Lücke für eine kleine Alkoholpause. Und überall fliesst der fröhlich machende Saft – sei es als Begleitung zu Lunch-Meetings, an Abendveranstaltungen oder wie eben letzten Sonntag beim Instameet im Fischer’s Fritz, wo es bereits zum Frühstück ein Glas Champagner gab. Deswegen ist ein spontaner Verzicht vielleicht am besten.

Zurich Film Festival hin, vollen Champagnergläser her: Seit Montag und bis Ende Oktober gibt es für mich keinen Alkohol – keine Diskussion, keine Ausflüchte und keine Entschuldigungen. Ich gebe es allerdings gerne zu: Ganz kalt lassen mich die herrlich frisch zischenden Gläser mit dem sprudelnden Schaumwein nicht, wenn sie an mir vorbeigetragen werden. Auf der anderen Seite: Habe ich mich ein mal für eine alkoholfreie Zeit entschieden, dann entwickelt sich fast eine Art Abstinenzler-Ehrgeiz. Schnell merkt man, dass es auch ohne Alkohol sehr gut geht.

Erster Abstinenzler-Challenge des Abends

Pre-Movie-Apéro und Stelldichein der geladen Gäste im ZFF-Zelt auf dem Sechseläutenplatz. Mit dabei unter anderem Lifestyle Moderatorin Patricia Boser, Gastro-Enfant-Terrible Michel Péclard (für ein mal ohne Zuckerwatte und zerbrochene Teller), Stil-Berater Clifford Lilley, Uhren-Afficionado und High-End-Blogger Jorge Guerreiro und unzählige Spitzenköche angefangen bei Heiko Nieder (The Restaurant, Dolder Grand) über Jacky Donatz (noch Sonnenberg Restaurant), Stefan Heilemann (Restaurant Ecco, Atlantis) bis hin zu Patrick Mahler (Restaurant Prisma, Park Hotel Vitznau). Was den illustren Gästen gemeinsam war? Alle standen sie da mit einem Glas des himmlischen Billecart-Salmon Champagners in der Hand. Und ich? Ich trank Wasser – und prostete fröhlich allen zu.

Abers schon bald kam die Erlösung vom Champagner-Bösen und es hiess es ab ins Corso zur Vorführung von Bridget Jone’s Baby, der dritten und wahrscheinlich letzten Episode der beliebten Bridget Jone’s Filmreihe. Vorgestellt wurde der Film, in der die Oscar-Preisträgerin Renée Zellweger die Hauptrolle inne hat, vom immer sharpen und eloquenten Max Loong. Der liess es sich nicht nehmen, die Erfolgsregisseurin Sharon Maguire auf die Bühne zu holen und ihr ein paar Worte zum dritten Bridget Jone’s Film zu entlocken. Nach 123 Minuten Spielzeit, vielen kleinen und grossen Dramen, einer Entlassung, zwei potenzieller Väter und schlussendlich der Geburt von Bridget’s Baby und einer Heirat war ein unterhaltsamer Kinoabend zu Ende. Aber nicht die Gala Premiere – und die Champagner-Verführung kam zurück.

Nächste Hürde: After-Movie-Flying-Dinner

Nach dem Film ist vor dem Film und so ging es gleich mit einem After-Movie-Flying-Dinner weiter. Zubereitet wurden die mundgerechten Gerichte vom Schweizer Promi-Koch Ralph Schelling. Der sehr jugendlich wirkende Koch (er ist gerade mal 26) hat es bereits zu beachtlichem Ruhm gebracht und kocht mit Vorliebe als Private-Chef für allerlei Hollywood-Grössen. 

In der Zwischenzeit hat sich auch Nadja Schildknecht, Mitgründerin des ZFF, unter die Leute gemischt und angekündigt, dass Hugh Grant nun doch schon heute in Zürich angekommen sei statt wie geplant erst am nächsten Tag.

Und dann floss der Champagner noch reichlicher als zuvor. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt – und ich trank weiter wacker Wasser. Vielleicht sollte ich es besser für mich behalten, aber man fühlt sich als einziger Abstinenzler so wahnsinnig gut – und so viel gesünder als alle anderen. Nein, Abstinenzler sind keine angenehmen Zeitgenossen…

Aber Achtung: aller guten Dinge sind drei

Jury mit Heiko Nieder, Nespresso Coffee Botschafter Dominique Niederhauser und mir. Um dem Abend zur späten Stunde noch ein bisschen Drive zu verleihen und den Gästen zu zeigen, was man mit Kaffee alles anstellen kann, hat sich die Nespresso-Crew ein kleines Kaffee-Duell überlegt: Promi-Koch Schelling musste mit seinem bunt zusammengewürfelten Team bestehend aus Boser & Böser Sabrina Pesenti, Sympathieträger Clifford Lilley und Ringier-Frau Priska Hofmann ein kleines Gericht mit Kaffee zaubern.

Holger Steffen wiederum, Star-Barrista in Nespressos Diensten, bekam mit Stylistin Luisa Rossi und Komiker Claudio Zuccolini zwei Mitstreiter an seine Seite gestellt, die ihm beim mixen eines  Cocktails (natürlich ebenfalls mit Kaffee) unterstützen durften.

Derweil meine Jury-Kollegen und ich die publikumswirksame Aufgabe bekamen, Essen und Cocktail zu probieren und bewerten. Das durfte doch nicht wahr sein! Bis in die dritte Runde geschafft ohne einen Schluck Alkohol und jetzt das. Wie würde ich nur aus dieser Geschichte rauskommen. Ausspucken? Einfach so tun, als hätte ich probiert? Oder vielleicht doch einfach Augen zu und herunter damit?

Uff, und hier kommt die Entwarnung

Wo ich es schon fast nicht mehr geglaubt hätte, nahm der ganze Spuck ein Ende: Der Cocktail, eine Mischung aus Tonic, ätherischen Ölen vom Rosmarin und Thymian zusammen mit einem klitzekleinen Schuss Espresso war absolut alkoholfrei. Das Projekt Abstinenz stand wie ein Fels in der Brandung und liess jeden Alkohol von mir abprallen. Danke Nespresso.

Übrigens: Jury und Publikum haben sich mit grossem Mehr für den Cocktail und damit für das Team Holger Steffen entschieden.

Information

Das Zurich Film Festival läuft noch bis zum 2. Oktober 2016

 

 

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