Schönau Bar Restaurant – Sharing is Caring
Es ist eine kleine Food-Revolution im Gange. Stand früher italienisches Essen stellvertretend für die mediterrane Küche, machen ihr langsam aber sicher andere Mittelmeer-Konzepte diesen Platz streitig. Im Kreis 4, direkt an der Bäckeranlage, zeigt die Schönau, was der Süden sonst noch zu bieten hat – mit mediterranem Essen und Sharing-Plates.
Vor einigen Tagen waren wir wieder mal in der Schönau. Es war unser dritte Besuch in dem neuen Restaurant bei der Bäckeranlage. Hatten wir das erste Mal lediglich Kaffee (der Kaffee kann sich sehen lassen) und beim zweiten Mal immerhin Lunch (einfach aber gut) wollten wir es dieses mal mit einem Dinner mit allem drum und dran probieren.
Die grosse Terrasse samt bunten Stühlen und Tischen, die in den Sommermonaten auch abends zum sitzen bleiben einladen, vermittelt Urban-Garden-Feeling und ist für sich schon ein Besuch wert. Aber auch die direkte Nachbarschaft zur hippen Bäckeranlage zahlt auf die Attraktivität des Restaurants ein.
Innen zeigt die Schönau viel nackten Beton und sie trumpft mit grossen Fensterfronten an allen Seiten auf. Der Raum ist hoch und grosszügig und so bleibt zwischen den Tischen viel Platz.
Karte
Sharing-Plates – wer hierher kommt, sollte gerne teilen. Die Karte ist übersichtlich, macht aber um so mehr neugierig. Sei es für den kleinen oder grossen Hunger, Vegetarisches, Fleisch, Fisch oder Desserts – hier kommt niemand zu kurz. Kreative und nicht alltägliche Vorspeisen wie der rohe Randensalat mit Himbeerdressing und Feta oder der Pulposalat mit Stangensellerie und Peperoni sorgen für einen überraschenden Einstieg ins Abendessen. Und wie wär’s danach mit Kalbssteak mit Haselnüssen und Salbei, Rindshohrücken mit Datterini-Oliven-Salsa, Fritto misto di mare, oder eine ganze Dorade Royale mit Karotten-Sellerie Salsa?
Preis
Das Angebot startet bei tiefen 9.50 Franken für ein Gazpacho, steigt hoch auf 18 Franken für die Polpette mit Tomatensugo um dann schlussendlich bei 39.50 Franken für ein Kalbsteak mit Haselnüssen und Salbei zu landen. Beilagen wie den mediterranen Kichererbsensalat bekommt man ab 11.50 Franken, Desserts kosten mindestens 4.50 Franken (eine Kugel Glacé). Wir waren zu viert in der Schönau und haben für ein üppiges Abendessen mit genügend Wein und Wasser 224.20 Franken bezahlt.
Harrys Tipp
Gute Qualität zu einem echt fairen Preis. Besonders angetan hat es uns der schwarze Hummus, das perfekt gekochte Kalbskotelett und – man höre und staune – die Fritto misto di mare. Die bekommt man in Zürich nämlich meist zu trocken serviert – in der Schönau waren sie saftig und nahezu perfekt. Auch das Risotto hat uns ohne Einschränkungen überzeugt – auch wenn wir nach der bescheidenen Behauptung der Bedienung, dass man in der Schönau das beste Risotto der Stadt serviere, eher skeptisch waren.
Nachdem wir mit schmackhafte Drinks in den Abend eingestiegen sind (unter anderem mit einem sehr gelungenen Dark & Stormy) haben wir uns als Essensbegleitung einen einfachen aber wunderbaren Rosé ausgesucht. Einen würdigen Abschluss des Abends haben dann die im Glas servierten Desserts und der klassische italienische Espresso aus Napoli-Bohnen von Stoll Kaffee gemacht.
Nur die eher lange Wartezeit könnte man kritisieren. In unserem Fall passte aber auch das, hatten wir doch weder eine Kinovorstellung gebucht oder sonst irgendeine Verpflichtung.
Adresse
Schönau Bar & Restaurant
Hohlstrasse 78
8004 Zürich
Tel. +41 044 242 66 00
www.schoenaubar.ch
Text: Robert Mills, www.ballsnbeans.com / Fotos: Harrys Ding, Carrie Meier-Ho
