Es grillt im Magoosh

Die Stadt ist seit Ende April um ein neues Grill-Restaurant reicher. Es hört auf den exotischen Namen Magoosh. Für uns klang das erst indisch und so gar nicht nach Grill – doch weit gefehlt. Magoosh soll ein Indianerhäuptling aus dem Stamm der Apachen gewesen sein. Und so ist es kein Zufall, dass es im Magoosh auch das Lieblingsfleisch der Apache gibt: Bison vom Grill.

Ins Restaurant gelangt man durch den Seiteneingang – und so landet man erst mal in der vorgelagerten Bar. Sie ist gut bestückt mit allerlei Spezialitäten und der Chef de Bar ist mit voller Seele bei der Arbeit. Er unterlässt bei unserem Besuch keine Gelegenheit,  seine Gäste glücklich zu machen. Wir entscheiden uns, einen kurzen Zwischenhalt einzulegen bevor wir nach hinten ins Restaurant weitergehen.

Die Kombination Bar/Restaurant passt gut zum Magoosh – ganz allgemein gefällt das Restaurant: Es ist stylisch, ein bisschen fancy und trotzdem geerdet.

Karte

Fleisch, Fisch und Scampi vom Grill – so gehört sich das für ein richtiges Grill-Restaurant. Damit aber auch Nicht-Grill-Fans auf ihre Kosten kommen, gibt es eine Vielzahl von Alternativen: Wie wär’s mit einer Thai Curry Suppe, Tagliolini oder darf es vielleicht ein Quinoa-Burger sein?

Die Weine im Magoosh sind gut sortiert und können sich sehen lassen. Was uns besonders freut: Jeder einzelne Wein ist auch im Offenausschank erhältlich – das haben wir in Zürich bisher noch nicht gesehen. Möglich macht das ein Gerät, das wie ein grosser Korkenzieher aussieht. Damit wird eine kleine Nadel durch den Zapfen in die Flasche gedrückt. Durch diese Nadel kann der Wein aus der Flasche fliessen, ohne dass dabei Sauerstoff in die Flasche gelangt. Danach kommt die Nadel wieder raus – und die Flasche kann noch monatelang gelagert werden, ohne an Qualität einzubüssen.

Preis

Wir waren zu dritt im Magoosh und haben für ein Abendessen mit Vor- und Hauptgang, Dessert, Wasser, Kaffee und genügend Wein 359.80 bezahlt.

Vorspeisen gibt es ab 10 Franken (Vellutata di Pomodoro) und Fleisch vom Grill ab 32 Franken (Grillierte Entenbrunst).

Harrys Tipp

Bei unserem Besuch an einem Montagabend war in der Bar sehr wenig los, das Restaurant hingegen war erstaunlich gut besetzt.

Angefangen haben wir unsere Magoosh-Experience mit drei verschieden Gin Tonics. Besonders kreativ präsentiert wurde die Mixtur zwischen Colombian Gin und dem super trockenen Golden Monaco Tonic. Serviert hat man das Glas Gin Tonic auf einer Platte zusammen mit einer Knospe der Parakresse, die den Mund leicht betäubt. Daneben befand sich zur Dekoration eine Linie Salz, die an schnupffertiges Kokain erinnern soll. Wenn auch etwas arg provokativ, so hat die thematische Umsetzung ihre Wirkung nicht verfehlt.

Sehr gut gefallen hat uns im Magoosh das Menschliche: Der Chef de Bar erzählt mit grosser Passion von seinen Drinks und der Serviceangestellte an unserem Tisch könnte Punkto Freundlichkeit und Aufmerksamkeit als perfektes Vorbild für viele seiner Zürcher Berufskollegen dienen.

Aber auch das Essen konnte sich sehen lassen. Sehr gut geschmeckt hat uns der Octopus auf Safran-Kartoffelwürfeln, selbst wenn ein bisschen mehr Salz dem Octopus nicht geschadet hätte – aber nachsalzen kann man immer. Die gegrillten Scampi waren nicht nur gut, sondern wurden auch sehr schön präsentiert. Das Black-Angus-Entrecôte war hervorragend und perfekt gegart. Auch das Magoosh-Bison-Filet war qualitativ top. Leider mussten wir es zweimal in die Küche zurückschicken, weil die Garstufe auch nach dem zweiten Versuch noch nicht richtig getroffen wurde.

Bei unserem Besuch überhaupt nicht gestimmt hat die Musikauswahl. Die ging von Rock über südamerikanische Klänge bis hin zu Tribal – eine angenehme Atmosphäre wurde so schon im Keim erstickt. Da muss man im Magoosh dringend nochmal über die Bücher.

Adresse

Magoosh Grill-Restaurant & Bar
Stampfenbachstrasse 6
8001 Zürich
Tel. +41 44 262 64 76
www.magoosh.ch