Setting
Die Gegend um den Bahnhof Hardbrücke war lange industriell geprägt. Güterbahnhof, Maag-Zahnradfabrik, MAN-Turbinenwerk und ganz früher sogar noch die Steinfels-Seifenproduktion. Viel hat sich getan in den letzten zehn bis zwanzig Jahren. Heute wird das Quartier von Clubs, Restaurants, Hotels und dem alles überragenden Prime-Tower mit seinen Wirtschaftsberatern dominiert. Das alte hässliche Gesicht ist verschwunden. Nur in Frau Gerolds Garten scheint die alte Zeit konserviert, wie zu Wohlgroth-Zeiten. Holzverschlag, Container, alte Gartenstühle. Alles mutet sehr alternativ an. Und gerade deswegen ist Frau Gerolds Garten cool. Hier trifft sich jung und erfolgreich. Die Wohlgroth ist schon lange tot.
Die Mitte des runden Holzbaus wird von einem Cheminée beherrscht. Statt zweier oder vierer Tische gibt es hier lange Biertische. Gruppenerlebnis statt Zweisamkeit. Vielleicht eine Reminiszenz an den Gemeinschaftsgedanken der Jugendbewegung? An der Wand hängen Geweihe und Bilder. Auf den Bänken liegen Felle. An Gemütlichkeit ist Frau Gerolds Garten, zumindest im Winter, kaum zu übertreffen.
Im Sommer wird draussen gegessen. Kräuter, Gemüse und Obst wird teilweise vor Ort angebaut. Dann ist das Restaurant quasi Stadtgarten mit Beiz.
Karte
In der kalten Saison gibt es hier in erster Linie deftige Gerichte. Käse- und Fleischfondue stehen hoch im Kurs. Im Sommer werden frische und saisonale Speisen aufgetischt.
Bedienung
Der Service ist erstaunlich gut und effizient. Das Personal ist trotz Jubel und Trubel freundlich und hilfsbereit, was in Zürich leider nicht selbstverständlich ist. Das hat uns gefallen.
Preis
Die Preise sind fair, die Speisen für jedermann erschwinglich. Zu neunt haben wir für Fondue, Wein und noch ein paar anderen Sachen 381 Franken bezahlt.
Harrys Tipp
Frau Gerolds Garten ist überraschend anders. Ein Besuch ist schon beinahe ein Muss. Hier taucht man tatsächlich in eine andere Welt ein. Eine Welt, die es so eigentlich schon lange nicht mehr gibt.
Was das Essen anbelangt: Das Fondue konnte nicht überzeugen. Es war flüssig und der Käse und das Fett haben sich separiert. So wünscht man sich keinen Fondueabend. Das war sehr schade, zumal ein gutes Fondue keine Zauberei ist.
Adresse
Frau Gerolds Garten
Geroldstrasse 23
8005 Zürich
Tel. 078 971 67 64
www.geroldsgarten.ch
Verstehe ich jetzt nicht diese Empfehlung. Warum ist der Besuch eines Restaurant ein Muss, wenn das Essen schlecht ist? Um das Essen geht es doch in erster Linie bei einem Restaurantbesuch. Sorry, aber etwas einfacheres als Fondue gibt es nicht. Das ist einfach eine unnötige Szenenbeiz mehr in Zürich. Klar wenn man schaut, wer dahinter steckt.
Lieber Yves! Da hast du natürlich nicht unrecht. Wir haben es einfach aus einer anderen Perspektive angeschaut. Das Fondue lohnt sich nicht. Allerdings ist die Location spektakulär. Manchmal entscheidet man sich für ein Restaurant, das einem gefällt, auch wenn das Essen nicht top ist. Das ist aber jedem selber überlassen.
Viele Grüsse, Harry
Die Location ist total umspektakulär.
Alles in Berlin geklaut. Total fantasielos.
Aus allen Subkulturrestis etwas rausgeklaut und den Freitags die
Container. Schlecht getarnter Mainstream für Leute vom Mövenpick Palavrion und
Harry`s aus dem Aargau…
Verstehe diese Empfehlung noch weniger. Selber dort 2 mal gegessen und mehr als bitter enttäuscht. Zu teuer und das was man erhält, damals war Pasta mit Bolognese. Die Pasta war ok, allerdings war mein erster Gedanke als ich die bleichen Teigwaren sah. «Iiiih…was ist da auf meinen Teigwaren…??» «Achja ich hatte doch mit Bolo bestellt».
Lieblos hingesteller Teller mit einem Hauch von grauem gegartem Hackfleisch. Meine Bitte doch nochmals eine Schöpfkelle Sosse zuzugeben wurde nicht nachgekommen.
Eben – ein Spiegelbild von dem was und wie das Lokal geführt. Schnelle schnell viel Geld kassieren – sale and Forget.
Solange die Leute wiederkommen scheint es zu funktionieren. Schade, ist die Kundschaft schon mit wenig zufrieden. Zumal die Preise doch recht gehoben sind.
(my 2Cents)
Danke für den Kommentar!