Der unbekannten Teil des Piemonts – oder: Auf Trüffeljagd mit dem neuen Volvo XC 90

Gerade der Herbst eignet sich ideal für einen Ausflug ins Piemont. Wir haben uns vergangenen Oktober auf eine kurze Reise in diese wunderbare Gegend Norditaliens aufgemacht. Das lohnte sich, denn nur vier Autostunden von Zürich entfernt liegt eine der kulinarisch aufregendsten Regionen Europas. Bei Trüffel, Haselnüssen, Fleisch und Wein wird man schnell zu einem grossen Liebhaber der norditalienischen Lebensweise. Wir waren für ein verlängertes Wochenende mit dem Volvo XC90 T8 Plug-in-Hybrid im Monferrato-Gebiet und haben im Schlosshotel Castello di Gabiano den idealen Ausgangspunkt für die Trüffeljagd gefunden.

Es ist die wenig bekannte Ecke des Piemont: Das Monferrato. Die Region um die unspektakuläre Kleinstadt Casale Monferrato liegt nördlich der prominenten Orte wie Alba, Asti oder Barolo und zieht nur wenige Besucher an. Und das obgleich die Landschaft mit ihrem Gegensatz zwischen Hügeln und topfebener Poebene äusserst abwechslungsreich ist. Für unser verlängertes Wochenende haben wir uns den Ort Gabiano ausgesucht. Gabiano liegt rund dreissig Kilometer von Casale entfernt auf einem Hügel und macht mit einem beeindruckenden Castello schon von weitem auf sich aufmerksam. Die Strecke nach Gabiano führt auf kleine Strassen über’s flache Land entlang von Wäldern, Wiesen und Weinreben – und behält bis einige Kilometer vor dem Ziel seine imposante Schönheit diskret verborgen. Aber dann wird das Tal enger und enger und auf beiden Seiten ragen mystisch wirkende Hügelketten in die Höhe auf denen Dörfer, Schlösser und Weinreben auszumachen sind.

Castello di Gabiano – Luxus-Suiten und Burgromantik

Das Castello di Gabiano ist eine dieser Burgen, die auf den höchsten Hügeln thronen und früher den Marchesi dank idealer Rundumsicht einen strategischen Vorteil boten. Bewohnt werden viele dieser Burgen noch heute, so auch die prächtige Burg in Gabiano, die sich aber auch Besuchern öffnet und mit sechs luxuriös hergerichteten Suiten der perfekte Ausgangspunkt für die Entdeckung des Monferrato ist. Dabei hat das Schloss selber schon viel zu bieten. Um das Castello herum befinden sich Rebberge, so weit aus das Auge reicht. Viele davon gehören zum Schloss und werden dort natürlich auch gleich vinifiziert und gelagert – daraus entstehen dann Weine aus den Sorten Barbera, Grignolino, Sauvignon Blanc und anderen – verkauft unter dem Etikett “Castello di Gabiano”.

Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man sich eine Führung durch den Weinkeller des Schlosses, wo tausende Flaschen des Castello-Weines gelagert werden, die ältesten stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und haben in der Zwischenzeit im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön viel Staub angesammelt. Waren sie früher fast ausschliesslich für den italienischen Markt bestimmt, werden sie heute in die ganze Welt exportiert, insbesondere nach China. Mit einer Jahresproduktion von Rund 135’000 Flaschen lohnt es sich, diesen Markt zu bearbeiten, zumal es für die unbekannteren Weingüter wie das Castello di Gabiano schwierig ist, sich in Italien oder Europa gegen die dominanten italienischen Namen zu behaupten.

Was die Qualität der Weine aus dem Monferrato, so unterscheidet sich diese von den den bekannteren Lagen wie dem Langhe-Gebiet leicht. Im Gegensatz zu anderen Regionen des Piemonts sind es meist keine Weine, die auf den ersten Schluck begeistern. Sie haben eher einen ungeschliffenen Charakter, stammen oft von kleineren Produzenten, sind weniger nobel und verkörpern die bäuerlich geprägte Region. Das gibt ihnen eine ganz besondere lokale Eigenheit, die auf die man sich erst einlassen muss.

Ruhe und Wein im Castello

In den Suiten des Castellos di Gabiano dominiert der einfache Luxus. Wer hier beispielsweise einen Toilettenautomaten erwartet, wie man ihn in den grossen Fünf-Sterne-Häuser findet, der ist am falschen Ort. Luxus bekommt im Castello di Gabiano eine neue Bedeutung, in Form von wunderbar modern renovierten, historischen Räume, herrlichen Betten und einer Lage, die ihresgleichen sucht. Ideale Bedingungen, um auszuspannen und den Alltagsstress hinter sich zu lassen – und das bei absoluter Ruhe, kein Verkehr, keine Flugzeuge.

Was für den Besucher ein Segen, ist für die Region ein Fluch. Viele Junge ziehen weg in die grösseren Städte wie Turin, und die wunderschönen Monferrato-Dörfer laufen Gefahr, langsam auszusterben. Erschwerend kommt hinzu, dass die meist kleinen Weinbauern mit unendlich vielen Auflagen konfrontiert sind und damit administrativ und finanziell einen grossen Aufwand haben. Innovative Winzer verzichten daher je länger je mehr auf die offiziellen Klassifikationen wie DOC oder DOCG und drehen ihr eigenes Ding, was ihnen oftmals aber bei der Vermarktung in die Quere kommt.

Ein solches Weingut befindet sich auf der gegenüberliegenden Talseite von Gabiano. Fabrizio Iuli produziert in Montaldo di Cerrina seine Iuli Weine. Weniger als 40’000 Flaschen stellt er im Jahr her. Seine fünf Weine, gekeltert aus Barbera, Nebbiolo und Pinot Noir decken das ganze Spektrum von einfach bis komplex ab. Wie bei allen Weinbauern im Monferrato kann man auch bei Fabrizio Weine degustieren. Dazu lädt er den Besucher in sein Wohnzimmer und serviert zum Wein Schinken, Käse und Brot – und wer möchte, der darf sich auch den kleinen Weinkeller anschauen, wo die Weine in Eichenfässern oder in Betontanks gelagert werden. Die Weine sind übrigens sehr erschwinglich: Die teuerste Flasche kostet gerade mal 28 Euro.

Casa Iuli
Via Centrale 27
15020 Montaldo di Cerrina
+39 0142 946657
iuli.it

Trüffel

Wer an Piemont denkt, der denkt unweigerlich auch an das weisse Gold – den Tuber Magnatum, oder den weissen Alba-Trüffel. Gerade im Herbst, zwischen November und Dezember, gibt es in der Region kaum ein Restaurant, in dem sich der herrliche Trüffelduft nicht verbreitet. Verwendet wird die animalisch duftende Knolle für Fleischgerichte, Risotto, Tagliolini mit Butter, Gnocchi oder auch Spiegelei. Nur schon das ist für viele Grund genug, ins Piemont zu fahren.

Essen

In der näheren Umgebung von Gabiano gibt es unzählige Lokale, in denen regionale Spezialitäten aus der typisch piemontesischen Küche serviert werden. Eines davon ist das “da Mario” im Ort Cantavenna. Das unscheinbare Restaurant ist völlig in einheimischer Hand, fremde Besucher verirren sich nur selten hier her. Einzigartig ist nicht nur die unprätentiöse und sehr ländliche Atmosphäre im Restaurant, sondern auch der unversperrte Blick auf die Poebene. Wie in vielen Restaurants der Gegend ist auch im “da Mario” das Pranzo am Sonntag hoch im Kurs. Wer Glück hat, erlebt spontan zusammengewürfelte Musikanten aus dem Dorf, die sich hier zum Musikmachen versammeln. Gegessen wird den ganzen Tag und drei Stunden sollte man sich dafür schon Zeit nehmen. Aufgetischt werden mindestens vier verschiedene Vorspeisen, dann Pasta oder Risotto, Fleisch und Dessert. Der Vorteil? Das Abendessen fällt aus und nach all der Esserei und Trinkerei ist man um acht Uhr spätestens im Bett.

Ristorante 3 Orologi (im Castello di Gabiano)
Via San Defendente 2
15020 Gabiano AL
Tel. +39 0142 945004

Ristorante Da Mario
Via S. Carpoforo, 51,
15020 Cantavenna AL
Tel. +39 0142 945032

Ca’Villa
Via Santo Stefano, 19
15020 Gabiano AL
Tel. +39 0142 945126
ca-villa.it

Wer sich für eine Reise ins Castello di Gabiano im Sommer entscheidet, der sollte auf keinen Fall seine Badesachen vergessen. Gleich unter den hohen Mauern des Schlosses gibt es ein längliches Schwimmbecken, das zu einer Erfrischung einlädt, kann es immer Sommer doch ganz schön heiss werden.

Anreise

Mit dem neuen Volvo XC90 T8 knapp vier Stunden ab Zürich. Besonders angenehm: Der Luxus-SUV von Volvo nimmt einem viel Arbeit beim Fahren ab, was gerade für längere Strecken sehr praktisch ist. Die Funktion Pilot-Assist verwandelt den Volvo in ein halb-selbstfahrendes Fahrzeug, bei dem man auf langen Autobahnstrecken aus Sicherheitsgründen zwar noch die Hand am Lenkrad haben muss, abgesehen davon aber völlig selbständig lenkt, beschleunigt und bremst. Strecken bis zu 40 Kilometern schafft der XC90 T8 übrigens auch rein elektrisch, steht T8 doch für Twin-Engine, also für Verbrennungs- und Elektromotor. Zu guter Letzt ergibt sich aus der Kombination der beiden Motoren eine Leistung von eindrücklichen 407 PS.

Übernachten

Castello di Gabiano
Suiten ab ca. 180 Euro / Nacht
15020 Gabiano AL
Tel. +39 0142 945004
castellodigabiano.com

Locanda dell’Arte
Zimmer ab 130 Euro / Nacht

Via Asilo Manacorda, 3
15020 Solonghello AL
Tel. +39 0142 944470
locandadellarte.it

Agriturismo Tenuta Guazzaura
Zimmer ab 45 Euro

Serralunga di Crea (AL)
Tel. +39 0142 940289
guazzaura.it