Spaghetti Factory – Easy. Simple. Good.

Manchmal scheint es, dass sich das Niederdorf aus dem Leben der Zürcher verabschiedet hat. Die meisten von uns schlendern doch höchstens mal gemütlich an einem Samstag Nachmittag durchs Dörfli, würden sich aber Abends kaum hier sehen lassen. Eigentlich schade, denn das Zürcher Ausgehviertel bietet auf kleinem Raum eine beeindruckende Anzahl von Cafés, Bars und Restaurants. Einige Lokale sind hier seit Jahrzehnten fest verankert und sind vielen Restaurantgängern noch von früher bekannt. Die Spaghetti Factory ist eines dieser Restaurants – sie hat stolze dreissig Jahre Geschichte auf dem Buckel. Nach einer gründlichen Renovation 2015 ist das traditionsreiche Nudelrestaurant jetzt auch optisch in der Gegenwart angekommen.

Es fühlt sich ein bisschen an, als sei man weit weg von Zürich: An jedem Tisch eine andere Sprache, das Personal freundlich und das Interieur modern aber schlicht und zweckmässig. Das Besteck steht in Büchsen auf den Tischen – man bedient sich selbst. Eine bemalte Wand, die Fotobox ganz hinten im Restaurant und die in die Decke eingelassen Screens setzen spannende Akzente. Ganz allgemein ist die neue Spaghetti Factory ein durchaus sympathisches Konzept.

Karte

Es wird niemanden wundern, dass es hier vor allem Spaghetti zu essen gibt. Dazu wird eine Vielzahl von Saucen serviert. Wer mag, und den nötigen Hunger mitbringt, der fängt mit einer Vorspeise an und beendet seinen Besuch in der Spaghetti Factory mit einem Dessert. Zur Auswahl steht zudem ein Monats-Special Menü und verschiedene Salatvarianten.

Wir beginnen unseren Abend mit einem Monaco Hot Ginger und einer hausgemachten Granatapfel-Basilikum Limonade. Die Limonade hat das Potenzial zu begeistern. Serviert wird sie in einem Konfitürenglas – also voll und ganz hipstertauglich.

Die dreierlei Crostinis, für die wir uns zur Vorspeise entscheiden, haben uns sehr gut geschmeckt. Stark fanden wir auch die Crostini mit Avocado.

Dann kamen die Hauptgänge: Spaghetti „Alaska“ mit Lachs, Spinat und Pilzen, Spaghetti „Frutti di Mare“ mit Krevetten, Kapern, Spinat, Dill, Zitronensaft und Rahm und der Grünkern Salat “Freekeh” mit Kichererbsen, getrocknete Aprikosen und Yogurt an einer Orangen-Basilikum-Sauce.

Als Begleitung zur Hauptspeise bestellen wir uns ein bisschen Rotwein, weil das nie schaden kann.

Preise

Wir waren zu zweit in der Spaghetti Factory und haben für Vorspeise, Hauptgang, Dessert, Wein und Getränke rund 150 Franken bezahlt. Spaghetti gibt’s zwischen 16 Franken (z.B. „Napoli“) und 24 Franken („Alaska“).

Tipp

Die Spaghetti Factory ist ideal für das kleine Budget. Wer auch am Monatsende nicht darauf verzichten möchte auswärts in einem hippen Lokal zu essen, der bekommt hier für wenig Geld das volle Programm geboten.

Bei unserem Besuch hat uns ironischerweise der Grünkern Salat am besten gefallen – er war ein absoluter Genuss! Unbedingt probieren! Eine freudige Überraschung gab es auch zum Schluss in Form des Desserts: Das Mango-Passionsfrucht Tiramisu hat uns beinahe vom Hocker gehauen

Für die Spaghetti war die Messlatte dadurch dermassen hoch gelegt, dass sie mit Vorspeise und Dessert nicht ganz mitzuhalten vermochten. Wir hatten Spaghetti „Alaska“ und den Factory-Hit „Spaghetti mit Crevetten“. Beide waren bei unserem Besuch etwas lustlos und mussten ordentlich nachgewürzt werden. Das kann die Spaghetti Factory sicher besser.

Weil wir uns einfach nicht vorstellen konnten, dass die Spaghetti Factory das nicht besser hinbekommt, wollten wir es ein paar Tage später nochmal probieren. Dieses Mal haben wir über Mittag den Factory-Hit „Bombay“ mit Hühnerbrust und Curry und die Spaghetti „Frutti di Mare“ probiert – und siehe da: Das Formtief war überwunden und es hat alles gestimmt. Thumbs up!

Gut zu wissen: In der Spaghetti Factory gibt es abends immer wieder mal Live-Musik. Der Eintritt ist kostenlos. Termine und Informationen bekommt man auf der Restaurant-Webseite oder auf Facebook.

Adresse

Spaghetti Factory
Niederdorfstrasse 5
8001 Zürich
Tel. +41 44 251 94 00
www.spaghetti-factory.ch

Dieser Artikel stammt aus der Feder von Laura Parker, www.laualexandra.com.