Brasserie Nestor Zürich - Essen im Pavillon

Setting
Was früher das einzige koreanische Restaurant in Zürich war, hat sich vor einiger Zeit in eine coole Brasserie zeitgenössischen Zuschnitts verwandelt. Der etwas arg in die Jahre gekommene „Koreaner“ ist verschwunden und hat zwei Junggastronomen Platz gemacht, die den auffälligen Pavillon beim Letzigrund zu einem Quartier-Highlight verwandelt haben. Der Pavillon präsentiert sich in völlig neuem Kleid, auch wenn an der Substanz nichts verändert wurde. Ein grosser Raum, viel Platz zwischen den Tischen, aufgeräumt und doch ziemlich gemütlich. Was uns speziell gefallen hat: Der Pavillon ist von der Strasse her etwas nach hinten versetzt. Man fühlt sich dadurch wie in einem Park und die Stadt rückt in den Hintergrund. Im Sommer kann man draussen sitzen und den Freiraum rund um den Pavillon noch mehr geniessen.

Karte
So ehrlich wie der Pavillon selber daher kommt, so ehrlich ist auch die Karte. Einfache Gerichte, hohe Qualität der Produkte. Auf dem Programm stehen vorwiegend Schweizer Spezialitäten, so zum Beispiel im Rotwein geschmorte Rindsbäggli oder die Berner Platte vom Schweizer Säuli. Im Herbst gibt es aber auch Moules et Frites. Oft tragen die Produkte das Prädikat AOP (Appellation d’Origine Protegée), was für traditionelle Erzeugnisse mit einem engen Bezug zu ihrer Ursprungsregion steht. Das Regionale spiegelt sich auch in der Weinkarte wieder, wo sich ausschliesslich ausgezeichnete Schweizer Weine finden.

Bedienung
Wir fanden den Service sehr gut. Einfach, freundlich und unprätentiös. Man merkt, hinter dem Nestor stehen engagierte Gastronomen, denen es wichtig ist, dass der Gast sich wohl fühlt.

Preis
Auch preislich konnte uns das Nestor überzeugen: Die Hauptspeisen bewegen sich zwischen 21 und 39 Franken. Das ist sehr „raisonnable“ für Zürich. Auch auf Wein muss man aus Budgetgründen nicht verzichten: Viele Weine gibt es im Offenausschank, aber auch die Flaschenweine sind durchaus erschwinglich und beginnen bei 39 Franken für eine Flasche Walliser Fendant.

Harrys Tipp
Das Nestor hat uns positiv überrascht. Unser Besuch war ein bisschen wie eine Reise in eine andere Welt. Der Sechzigerjahre-Charakter des Pavillons mit dem dennoch sehr zeitgenössische Ambiente und das Versprechen „Edle Schweizer Spezialitäten einfach herzhaft“ hat etwas einzigartiges. Bei unserem Besuch letzten Freitag war Metzgete angesagt (leider der letzte Tag). Da liessen wir es uns natürlich nicht nehmen, je eine wunderbare Schweizer Blut- und Leberwurst zu probieren. Auch das Bündner Gamsragout war hervorragend. Eine fantastische Flasche Walliser Rotwein Le Tourmentin hat unseren Schweizer Abend im Nestor perfekt gemacht.