Smith and de LUMA: Geile Weine und veredeltes Fleisch

Wenn sich ein Weinhändler mit einem Metzger zusammentut und sie gemeinsam ein Restaurant eröffnen, dann muss dabei etwas geiles rauskommen. Erst recht, wenn es sich um Smith & Smith und LUMA Delikatessen handelt. Der eine gilt als verrücktester Weinhändler der Schweiz, der andere als genau so verrückter Fleischveredler. In der Binz haben die beiden zusammengefunden und das Restaurant, entschuldigung, Steakhouse “Smith and de LUMA” ins Leben gerufen.

Dass sich in der Binz richtig etwas tut, das dürfte sich in der Zwischenzeit rumgesprochen haben. Da ist einerseits das Restaurant Daizy, das seit Sommer Tic, Tric und Trac den Kopf verdreht und nur wenige Monate nach der Eröffnung bereits viel Publikum in die Binz lockt. Mit dem Steakhouse “Smith and de LUMA” kommt jetzt ein weiteres, ziemlich aussergewöhnliches Gastrokonzept in das Quartier. Als Standort für ihr Gemeinschaftsprojekt haben sich die Jungs von Smith & Smith und LUMA Delikatessen eine der noch wenigen Industriebauten im letzten Industriequartier der Stadt gesichert.

Das verwinkelte Gebäude setzt mit der schwarz angestrichenen Fassade und dem goldenen und stolzen “Smith and de LUMA”-Schriftzug einen Kontrapunkt zur nüchternen Umgebung. Die Botschaft nach draussen ist unmissverständlich: Hier gibt’s etwas besonderes zu entdecken. Und zwar: “Geile Weine, veredeltes Fleisch”. Mit diesem Konzept wollen die Smith and de LUMA Macher Menschen in die Binz bringen und so das ruhige Quartier beleben. Über Mittag funktioniert das mit den vielen Arbeitsplätzen, die es hier gibt, schon ganz gut. Jetzt muss der Funken nur noch am Abend überspringen – hier hat aber Daizy bereits wertvolle Vorarbeit geleistet.

Dass man schon bald von dem neuen Steakhouse in der Binz sprechen wird, dafür soll auch Alan Hamilton sorgen. Der Engländer entscheidet im Smith and de LUMA über das kulinarische Angebot und stellt schon zu Beginn an klar, für was er steht – zum Beispiel mit den wunderbar knusprigen Gemüsechips, die an anderen Orten meist ölig und lampig sind. Alan nimmt sich mehrere Tage Zeit dafür, entzieht dem Gemüse über verschiedene Etappen geduldig das Wasser und erntet dafür die besten Gemüsechips, die wir je hatten.

Aber auch tagsüber soll “Smith and de Luma” der Binz einen attraktiven Anstrich geben. Dann können nämlich in der dazugehörenden Weinhandlung Smith & Smith die “geilen Weine” und das veredelte Fleisch von LUMA Delikatessen für zu Hause gekauft werden. Die Weine unterscheiden sich übrigens wesentlich von jenen, die man in anderen Weinhandlungen kaufen kann. Sie sind nicht nur preislich sehr attraktiv (ab rund 16 Franken), sondern man findet sich auch kaum woanders – und in den meisten Fällen ziert die Flaschen ein cooles Etikett.

Karte

Wein von Smith & Smith und Fleisch von LUMA, so weit das Auge reicht. Im Fokus stehen nicht die ganz ganz edlen – und manchmal auch etwas langweiligen Stücke – sondern mit Vorliebe die “Second Cuts”. Richtig zubereitet geben die “zweitklassigen” Stücke, wie beispielsweise das Hanger Steak, geschmacklich viel mehr her als ein herkömmliches Filet. Schweizer Fleisch wird nach LUMA-Art verfeinert, also mit einem Sporenpilz behandelt, der die Stücke auf natürliche Art und Weise reifen lässt und dabei extrem zart macht.

Preis

Vorspeisen gibt es im Smith and de LUMA zwischen 14 (geräucherte Zwiebel- und Kartoffelsuppe) und 26 Franken (Old Spanish Cow Filet in Sherry-Essig-Reduktion). Hauptspeisen kosten zwischen 39 Franken (Pata Negra Secreto, 250 gr.) und 89 Franken für das US Prime Black Angus rib Roast, 450 gr.). Desserts bekommt man für 12 oder 14 Franken und den Käseteller für 15 Franken.

Harrys Tipp

Jung, dynamisch, innovativ und ganz schön crazy – sicher nicht falsch, wenn man Smith & Smith und LUMA so charakterisiert. Wenn die beiden zusammenspannen und dann noch einen besessenen irischen Küchenchef mit an Bord nehmen, dann muss dabei etwas aussergewöhnliches herauskommen. Wir waren vergangenen Donnerstag im Smith and de LUMA und fanden das Konzept von A bis Z überzeugen. Da ist nicht nur das einzigartige Gebäude, das den Begriff “Werkstatt-Schick” neu definiert und die Gäste mit der simpel gehaltene Inneneinrichtung bezirzt, sondern auch die durchaus hohe Leistung des Küchenchefs Alan Hamilton.

Bei unserem Besuch hatten wir als Steak of the Day einen “Secret Cut” (der natürlich nicht geheim ist, sondern von einer Stelle des Rindes stammt, die man erst finden muss) und einen Pastrami and Cheese Toastie sowie eine Pastinakensuppe. Der “Secret Cut” war unglaublich zart und von einem herrlichen Aroma. Das Pastrami-Sandwich war eines der besten, das wir je hatten – geschmacklich nahezu perfekt und der Bun leicht und luftig. Auch die Pommes Frites und die Suppe waren absolut auf der Höhe. Ganz gross raus kam die Käseplatte. Da wurde ein Stilton serviert, ein stinking Bishop und ein cremiger Cheddar – alles englische Käse, alle von einer enormen Wucht und alle ausgesucht von Alan.

Übrigens: Wusstest Du, dass in der Binz ein fantastischer und erfolgreicher Gin hergestellt wird? Aarver Gin heisst das Wässerchen und beinhaltet als Hauptbotanical Schweizer Fichtennadeln. Weshalb also nicht in der Binz im Smith and de LUMA sitzen und einen Binz-Gin mit Zürcher Gents Swiss Roots Tonic trinken?

Schafft es Smith and de LUMA diese hohe Qualität zu halten, dann werden sich in den nächsten Wochen und Monaten viele Fleisch- und Weinliebhaber in die Binz aufmachen.

Adresse

Grubenstrasse 27
8055 Zürich
Tel. +41 77 411 31 22
smithanddeluma.ch

(Fotos: Carrie Meier-Ho)