Stripped Pizza – Pimping and Stripping!
Es liegt im Trend, angestaubte Food-Konzepten neu zu erfinden und ihnen ein neues Gesicht zu verleihen. Kennen tut man das bereits von Burger Joints, 3rd Wave Coffee Shops oder Gin Bars. Viel Wert legen die Macher dabei auf die Zutaten: regional mit möglichst wenig Zusatzstoffen. Im Seefeld widmet sich jetzt ein Restaurant einer neuen Interpretation der Pizza: Stripped Pizza.
Wer seine Pizza ohne schlechtes Gewissen geniessen möchte, für den gibt es jetzt Stripped Pizza. Stripped bedeutet in diesem Zusammenhang soviel wie von sämtlichen Zusatzstoffen befreit (wobei wir uns natürlich fragen, welche Zusatzstoffen denn normalerweise für eine Pizza verwendet werden?). Unabhängig davon: Stripped Pizza ist keine traditionelle nullachtfünfzehn Pizzeria, denn das typische “dolce vita”-Gefühl oder die Vorstellung, gleich die traditionellste Pizza Italiens serviert zu bekommen, kommt gar nicht erst auf – weder vom Personal her noch vom Interieur. Ausserdem lassen sich die Pizzas individuell zusammenstellen, was eher an New York denn an Neapel erinnert.
Anstelle des klassischen Pizzaiolos erwartet einen bei der Theke eine junge Bedienung. Sie führt uns durch den etwas erklärungsbedürftigen Bestellvorgang. Auf einer Tafel steht alles, was man sich individuell zusammenstellen kann: angefangen bei den Teigsorten, über die Saucen bis hin zu unzähligen Toppings.
Ob sich dieses Konzept langfristig durchsetzen kann, wird sich zeigen. Auf jeden Fall war der Laden bei unserem Besuch schon recht gut frequentiert.
Beim Interieur fällt vor allem der rotierende Steinbackofen ins Auge der sich prominent hinter der Kasse befindet. Neben dem durchaus gelungenen Innenbereichs gibt es für die wärmeren Tage auch eine Terrasse. Sie eignet sich gut zum Seefeld-People-Watching. So vergeht dann auch die Wartezeit wie im Fluge.
Karte
Der Weg zur Pizza führt über die Auswahl der Teigsorte. Weiter geht es mit der Sauce, gefolgt von der Käseauswahl und den unzähligen Belägen, die die man sich aussuchen kann. Auch wenn die individuelle Pizza das USP bei Stripped ist, gibt es für die etwas weniger Kreativen mit den Signature Pizzas fertig arrangierte Angebote. Darunter befinden sich vielversprechende Namen wie “Northern Chic” oder “Foodporn”. Und weil man nicht ohne Zusatzangebot auskommen mag, kann man sich natürlich auch seinen individuellen Salate zusammenstellen.
Preis
Die Preise fangen bei 15 Franken für eine basic Marmarita an und gehen bis 23 Franken für die teuerste Signature Pizza. Allerdings ist dem Preis kein Limit gesetzt – Individualisierung sei Dank. Die Signature Salate liegen alle um die 20 Franken. Wein bekommt man für rund acht Franken, Cocktails für 16 Franken. Wir haben für zwei Pizzas, einen Salat und drei Drinks knapp über 90 Franken bezahlt.
Harrys Tipp
Bei den Teigen, die alle hausgemacht sind, wie auch bei den Saucen, wird nur das allernötigste Minimum an Zucker, Salz und gesättigte Fettsäure verwendet. Das ist sehr löblich, vielleicht aber auch der Grund, weshalb die Pizzen zwar zweifelsohne gesund sind, dafür aber auch keine grosse Geschmacksexplosionen auslösen. Während wir den Pizzaboden nicht wirklich zu unseren Favoriten zählen, fanden wir die Tomatensauce durchaus schmackhaft. Äusserst gelungen war auch die große Auswahl an Toppings – zu denen auch eine exotische Option mit Cranberries zählt.
Stripped legt einen überraschenden Auftritt hin – auch wenn das Restaurant polarisieren wird. Wer sich mit Freunden unkompliziert zum Essen treffen möchte oder einfach eine gesunde Alternative für den schnellen Lunch über Mittag sucht, der ist im Stripped Pizza sicherlich gut aufgehoben.
Adresse
Stripped Pizza
Seefeldstrasse 27
8008 Zürich
www.stripped-pizza.com
Text und Fotos: Robert Mills, www.ballsnbeans.com
