So lustvoll das hektische Leben in unserer kleinen Weltstadt Zürich auch ist, manchmal tut es gut, das Tempo herunterzufahren und sich eine Auszeit zu gönnen – sei es auch nur für ein langes Wochenende. Alles für eine kurze Zeit zurücklassen und sich Erholung in den Bergen gönnen. Anfang März haben wir genau das getan und liessen während dreier Tage im charmanten Boutiquehotel The Capra in Saas Fee unsere Seele baumeln.
Wenn Zürich immer wieder einen der vordersten Plätze in internationalen Städterankings belegt, dann auch wegen seiner Nähe zu erholsamen Bergdestinationen. Ein besonders prachtvoller Ort aus dieser Kategorie ist das autofreie Saas Fee. Auf den ersten Blick scheint das Dorf ganz am Ende des Saastals etwas in die Jahre gekommen. Ganz anders hat es sich entwickelt als sein mondäner Nachbar Zermatt. Hier gibt es keine teuren Boutiquen, keine überlaufenen Restaurants und keine grossen Hotels. Gerade deswegen ist es ein idealer Ort um herunterzukommen und den Alltagsstress hinter sich zu lassen.
The Capra – die inneren Werte punkten
Mitten im Dorf und trotzdem völlig ruhig – das edle Boutiquehotel The Capra überrascht uns auf der ganzen Linie. Dem Haus sieht man seinen luxuriösen Charakter von aussen kaum an. Innen aber versprüht The Capra hochwertigen und authentischen „Alpine Chic“, der einem das Herz erwärmt.
Dominierendes Stilelement im The Capra sind die Wände aus wunderbar gefurchtem Holz. Sie schaffen eine Gemütlichkeit, der man sich unmöglich entziehen kann. Natürlich fehlen auch die dazu passenden Rückzugsräume nicht. Wie wär’s mit dem wunderbaren Kaminzimmer mit vielen Sitzgelegenheiten und der kleinen Bar. Hier lässt es sich bei einem Glas Wein perfekt entschläunigen. Oder vielleicht lieber doch die kleine – nicht minder gemütliche – Bibliothek, wo man sich in die Lektüre eines Buches vertiefen kann?
Suites only
The Capra kennt keine Kompromisse. Wer sich erholen möchte, der soll das in einer Suite tun. Vierzehn Stück davon gibt es im Hotel. Wer ein simples Zimmer sucht, der ist hier falsch. Für hohe Ansprüche, oder Familien, bietet sich die 65 m2 grosse Penthouse-Suite an. Die Family-Suite mit 50 m2 reicht für Familien ebenfalls. Wer ohne Familienanhang reist, der bucht entweder die Signature-Suite mit 45 m2 oder entscheidet sich für die immer noch grosse Signature-Junior-Suite mit 35 m2.
Wir hatten für unser verlängertes Wochenende die überaus gemütliche Signature-Suite. Die Suite mit Balkon und zwei getrennten Räumen ist ideal für zwei Personen und fühlt sich an, wie eine luxuriöse Ferienwohnung.
Spa
Klein aber fein – das Spa ist genau passend für die vierzehn Zimmer. Entspannen kann man sich in Dampfbad, Sauna und oder einem kleinen Pool, der im Minutentakt die Farbe wechselt. Mit viel Holz, Stein und Schiefer haben die Designer einen Spa geschaffen, der perfekt ins The Capra und die Bergwelt passt. Wer lieber seinen Körper trainiert, statt im Dampf schwitzt, der kommt im Technogym auf seine Kosten. Oder soll es doch lieber eine Detox-Treatment sein?
Restaurant La Locanda – ein lachendes und ein weinendes Auge
Dass sich ein Boutiquehotel mit vierzehn Zimmern ein eigenes Restaurant leistet ist nicht selbstverständlich. Als Gast schätzt man es aber umso mehr, zumal sich der so passend inszenierte „Alpine Chic“ auch in der La Locanda fortsetzt. Die lauschigen Ecken und der anregende Duft frischen Holzes machen das Restaurant zu einem Ort wohliger Wärme.
La Locanda vereint zwei Konzepte unter einem Dach – mit derselben Küchencrew. Zur Auswahl stehen Speisen von der „Comfort Food“-Karte sowie von der „Fine Dining“-Karte. Hinter den Fine Dining Kreationen steht der hochdekorierte Küchenchef Oliver Glowig, der das Team meist aus der Ferne steuert und selten in Saas Fee weilt. Mit seinem Restaurant an der via Aldrovandi in Rom hat der deutsche Starkoch nur acht Monate nach Eröffnung bereits zwei Michelin Sterne eingeheimst. Und das weckt natürlich hohe Erwartungen – auch bei den Gästen des La Locanda.
Dass es nicht ganz einfach würde, die hohe Qualität aus Rom eins zu eins nach Saas Fee in das kleine Capra mit seinen vierzehn Zimmern zu bringen, war vermutlich auch dem Hotel bewusst. Unsere Erwartungen an das Tasting-Menü aus dem Repertoire eines zwei Sterne Kochs gross. Der Name Oliver Glowig – der übrigens auch hinter dem Primavera im Ritz Carlton in Bahrain und dem Toca im Ritz Carlton in Toronto steht – hat die Messlatte mit seinem Namen entsprechend hoch gelegt, dass der anspruchsvolle Restaurantgast fast nur enttäuscht werden kann. Das bedauern wir, zumal das Essen grundsätzlich gut war. Und es tut uns auch ein bisschen für die Mannschaft leid, die offensichtlich ihr bestes gegeben hat. Ohne das Michelin-Versprechen hätten wir die Schnitzer in der Küche vielleicht gar nicht bewusst wahrgenommen – alles eine Frage des Erwartungsmanagements.
Besonderes
The Capra bekommt einen zusätzlichen Anbau mit zehn weiteren Suiten. Ein neues State-of-the-Art Spa kommt 2017 ebenfalls dazu. Während der Bauarbeiten, die bis Anfang Dezember 2016 dauern, bleibt The Capra geschlossen.
Preise
Suiten ab 450 Franken/ Nacht
Penthouse-Suite ab 1’300 Franken / Nacht
Spezial-Packages werden angeboten
Harrys Tipp
We fell in love with The Capra – und Saas Fee! Ein tolles Boutiquehotel in einem tollen Ort ganz ohne Autoverkehr. Das luxuriöse Haus hat alles was es braucht, um seinen Gästen völlige Entspannung zu bieten. Dabei bleibt alles klein und familiär. Und tatsächlich haben wir uns selten in so kurzer Zeit dermassen gut erholt. Neben allen Vorzügen des Hotels hat uns ebenso gut gefallen, wie sich der Gastgeber Raphael Herzog mit seinem Team um die Gäste kümmert – immer präsent und ein Lächeln auf den Lippen. So geht das. Danke für den schönen Aufenthalt.
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